Dienstag, 31. Mai 2016

Lipari

Als die UNESCO den Antrag der Liparischen Inseln auf einen Welterbestatus im Jahr 2000 positiv beschied, war die Freude groß. Die kontinuierliche vulkanische Entstehung und Zerstörung, die enorme Biodiversität, sollten geschützt und für immer erhalten werden. Dafür musste aber der Bimssteinabbau eingestellt werden, alle 7 Inseln wurden Naturschutzgebiet, es durften keine Hotels mehr gebaut werden. Als die Kommission 7 Jahre später mal vorbei schaute, wurde in den Bergwerken noch immer munter weiter gefördert, es gab Pläne für einen Flughafen, etliche Luxushotels und den Ausbau des Hafens für Kreuzfahrtschiffe...lustig, oder? So stellt man sich Italien vor.
Dann haben sie aber gemerkt, dass solche Mogeleien auf Dauer nicht gehen und nun sind sie brav und haben weiterhin den Kulturerbestatus.
Auf dem Weg nach Lipari-Hafen kommen wir an solch einem alten Bergwerk vorbei.


Der Hafen besteht aus den Fähranlegern, wo ein unglaublicher Verkehr herrscht, und mehreren Stegen. Von weitem winkt man uns schon entgegen...auch hier ist das Hafenpersonal wieder durchgängig super nett. " Man habe alles, alles...in diesem wunderschönen Hafen...nur Toiletten und Duschen nicht....sogar Internet, SMILE sei das Passwort, ja, SMILE...alles groß, das sei wichtig. Aber leider würde das Internet gerade nicht gehen, "problems on the island"....und das alles ganz ernst und ganz wichtig : lange nicht so gelacht 😜😜
Unser erster Rundgang zeigt diese quirlige, im Sommer hoffnungslos überlaufene, Inselstadt mit all ihren schönen Details: hübsche Geschäftchen, die aber gerade wegen der Mittagspause schließen, zauberhafte Gässchen


Ein wunderschöner Stadthafen an der zentralen Piazza, der aber beim besten Willen von keinem Segelboot mehr angefahren werden kann. (Das sollte man vielleicht im Hafenhandbuch auch irgendwann mal notieren) 


Die Festungsanlage auf dem Felsen gegenüber beherbergt das wohl spannendste Archäologische Museum Siziliens, die Geschichte ist von Griechenland und Rom geprägt, ständig gaben sich die unterschiedlichsten Eroberer auf den Liparischen Inseln "die Klinke in die Hand" 


Der Blick auf das vorgelagerte Ankerfeld ist phantastisch, aber etwas unruhig erscheint uns das schon.


Nun wird der Wunsch, mal eine Fischpfanne auf den Tisch zu bekommen, doch recht drängend. Wir haben wieder die gesamte bisherige Reise noch keinen oder keinen brauchbaren Fisch gefunden. Nachdem wir den 50 kg Schwertfisch in der Pescheria abgelehnt haben, entscheiden wir uns kurzerhand mal wieder für Involtini, dazu gibt es eine mediterrane Gemüsepfanne, natürlich mit Kapern.

Nach dem Abendessen, so gegen 9 wollen wir noch einen Gang durch diesen quirligen Ort machen, aber da ist nichts mehr...alle Läden zu, nur wenige Menschen in den paar geöffneten Lokalen. Schade auch, da haben wir wohl auf Lipari die Öffnungszeiten verpasst. Trotzdem werden wir diese Insel sehr positiv in unserem Gedächtnis bewahren.








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