Wir sehen zurück und erkennen Ravello dort oben im Berg. Von dort aus sind wir hinunter gestiegen, wir können unseren Weg verfolgen, Treppe um Treppe ....und je weiter wir uns entfernen, desto imposanter wird das Gesamtpanorama. Es wird als die imposanteste Küstenregion Italiens angepriesen....und wir glauben das.
Aber jetzt geht es weiter nach Acciaroli. Wir haben einen wunderbaren Segeltag mit unterschiedlichen Winden. Und das soll nun dieser gut angesagte Ort sein? Von weitem sieht das jedenfalls nicht so toll aus. Wir suchen uns in diesem großen, aber nicht übersichtlichen Hafen einen Platz und eine Mooring. Die erste ist eher für einen Flugzeugträger geeignet, jedenfalls sind die Trossen so stark, dass wir sie gar nicht um unsere Klampen kriegen. Also die nächste... die hat aber jedenfalls in diesem Jahr auch noch niemand in der Hand gehabt, voller Algen, voller Muscheln, voller Schlamm. Schließlich kommt jemand,der sich zuständig fühlt und erklärt uns zunächst, dass er keine Transits will, 40 € später dürfen wir doch liegen bleiben. Dann aber doch wieder nicht, denn - Überraschung - da kommt noch jemand.
Ok, wir haben das schon verstanden: hier gibt es nur wenige Moorings, die überhaupt funktionieren. Also wieder einen Platz weiter.
Nach dem Abendessen müssen wir noch mal raus und schauen, wo wir denn hier so sind. Und es ist in der Tat eine Überraschung: was von weitem irgendwie gar nicht attraktiv aussah, entpuppt sich als Kleinod. Die Häuser sind hier nicht pastell gestrichen, viele sind Bruchstein gemauert, eher bretonisch....und die meisten sind exquisit renoviert. Aber hier ist keine Menschenseele.
Am nächsten Tag müssen wir sowieso bleiben : 2 - 3,5 m Welle, wer will denn das ?
Also haben wir doch prima Zeit, mal diesen mysteriösen Ort zu erkunden. Wir müssen sowieso ein paar Sachen einkaufen, dabei kann man alles genau kennen lernen.
Natürlich auch kleine Bars unterm Gummibaum, wo wir uns nach den anstrengenden Einkäufen einen wohlverdienten Kaffee genehmigen.
Das ist jetzt also so ein Ort, wo angeblich reiche Neapolitaner ihre freie Zeit verbringen ?? Ellen beflügelt ihre Maffiatheorien....aber es ist wirklich ganz einfach. Hier haben reiche Leute ihr Refugium fernab der Touristenströme entdeckt, hier investieren sie, und hier sind offenbar auch Menschen, die das in europäische Projekte definieren können, sonst sähe der Hafen nicht so aus !!
Der Ort ist wunderschön, eine autofreie Fußgängermeile mit kleinen Geschäftchen - wir bekommen alles, was wir brauchen - vielleicht nicht alles, was wir wollten. Ellen lässt doch ihre Mafiatheorie nicht ganz los. . Wir sind am Strand und sehen die riesigen Wellen auf uns zubrausen, nicken einfach im Liegestuhl ein.
So ein Tag eingeweht ist auch nicht nur schlecht...wenn da nur nicht Uli wäre, der sofort mit Bootputzen am Start ist. War doch wieder nix mit lesen und chillen.
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