Heute früh scheint die Sonne - nur noch kurz tanken - und schon geht es los nach Capri. Und tschüss, du nettes, kleines, uriges Procida.
Mit 14 kn halbem Wind geht es die 16 sm hinüber...schön. Unsere Gäste müssen sich noch ein bisschen an die kabbelige See gewöhnen, aber es ist ja nicht weit.
Im Hafen von Capri geht ein ziemlich großer Regattasegler vor uns rein und wir müssen eine geraume Zeit jonglieren, bis wir uns entschließen, in den hinteren, östlichen Teil des engen Hafens - vollgepackt mit großen Motorschiffen und auf der anderen Seite mit unzähligen hübschen kleinen Kähnen - vorzudringen. Wir wagen uns in eine winzige Boxengasse und wollen uns gerade zwischen die Boote schieben, da brüllt ein Marinero - endlich ist überhaupt einer da - dass wir da raus sollen, weiter nach vorn. Das Wendemanöver geht nur mit Handarbeit, zu eng, um zwischen all diesen Moorings ständig die Schraube zu betätigen. Also wieder nach vorne, wo wir in der ersten Reihe, direkt neben der Hafeneinfahrt festmachen sollen. Wir fahren an, soll aber nicht so sein... die Marinoros bestehen darauf, dass wir rückwärts anlegen. Wir haben viel Wind und sind relativ weit vom Steg...das Anlegemanöver ist - sagen wir mal- semioptimal. Wir liegen auch nicht gut: Wind, Schwell, die Mooring zieht uns schräg, wir nehmen eine zweite Mooring...schon besser. Die müssen wir dann aber wieder lösen, weil der Marinero das so will.
Zum Glück hat Elllen zwischenzeitlich einen Kaffee gekocht und ein paar köstliche Häppchen bereit gestellt...da sieht die Welt doch schon wieder ganz anders aus.
Dann kann es ja jetzt losgehen auf Inselerkundung. Wir steigen die Treppen hinauf von der Marina Grande nach Capri Centro, gönnen uns einen Café auf der Piazza Umberto 1 und genießen Capri....so soll es ein.
Zwischenzeitlich sehen wir von oben, dass der Wind gedreht hat und weiße Schaumkronen aufwirft.
Aber wir spazieren erstmal weiter, wollen noch die Ausstellung von Wilhelm Diefenbach genießen, die Via Krupp begehen und die Stadt, den Park und die herrliche Ausssicht auf uns wirken lassen.
Uli und ich laufen dann schon mal schnell vor, die riesigen Treppen hinunter. Wir wollen das Abendessen vorbereiten, Brockies kommen dann nach.
Im Hafen bietet sich uns kein schönes Bild - dass der Wind gedreht und deutlich aufgefrischt hat, haben wir ja schon von oben gesehen. Aber dass unsere Nenya so stark schwankt und tobt und ruckt, das ist nicht schön. Wie soll man hier kochen? Wie soll man hier essen?
Wir gehen zurück und Manfred und Uli beackern den Hafenmeister. Er soll uns einen anderen Liegeplatz gestatten, dass es ruhigere Liegeplätze gibt, wissen wir zwischenzeitlich....und, siehe da, es gelingt, wir dürfen in den Binnenhafen verholen. Gerade haben wir alles vorbereitet: Stromkabel ab, dritte Leine weg, Leemooring weg und wollen los, da springt unser Motor nicht an....mehrfach probiert, nichts zu machen.
Ist wohl der Anlasser, kann man nichts machen. Morgen früh um 8 können wir über das Office den Techniker informieren. Aber morgen ist Samstag...ist jetzt auch egal, wir gehen erstmal essen. Das ist jedenfalls schon mal klasse, das Essen gut, die Bedienung nett, das Ambiente ansprechend gestaltet....Jetzt ist es fast 1 Uhr nachts und ich merke, dass es ruhiger wird. Die anderen schlafen...oder liegen nur und hoffen auf baldigen Schlaf. Morgen sehen wir weiter.
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