Montag, 6. Juni 2016

Landausflug - Syrakus und Noto

Sonntag regnet es mal wieder, aber wir wollen jetzt unseren Landausflug machen. Wir sind schon früh unterwegs und kommen noch vormittags nach Syrakus. 
Syrakus ist eine antike Metropole, die im 5. Jahrhundert vor Christi bereits eine halbe Million Einwohner zählte. Heute sind es gerade noch knapp 120 000! Das antike Zentrum liegt auf der der Insel Ortiga, die man über eine breite Brücke erreicht. Die Stadt ist sehr gepflegt und wunderhübsch. Neben den antiken Überresten des Apollotempels...


...und dem schon etwas verwitterten Brunnen "Fontana di Artemide" 


überzeugt die Stadt vor allem durch durch ihre leichte Helligkeit. Fast alle Kirchen und Paläste sind aus hellem Sandstein, auch der Dom.


Innen dominieren riesige dorische Säulen und der Fußboden aus Marmormosaiken das Gesamtbild.



Bevor man an der Südspitze der Insel das Castello Maniace erreicht,  kommt man noch am Fonte Aretusa vorbei, einem Teich mit Papyrushain vorbei.
Überall in den Gassen sind kleine Geschäfte, Enotheken und Trattorien...wir stöbern noch eine ganze Weile durch diese bezaubernde Stadt. Erst als uns "die Socken qualmen", entschließen wir uns zur Weiterfahrt.
Durch hügeliges Ackerland und Olivenhaine erreichen wir Palazzolo Acreide, ein barockes Bergdorf. Ja, man staunt doch nicht schlecht, was die hier fernab vom Stadtgeschehen mitten auf auf einem Hügel im Binnenland für architektonische Schätze habe: alles Barock.


 
Leider nicht in solch einem beachtlichen Pflegezustand, wie man an dieser Eingangstür  sieht.


Und dann erst der Friedhof, hier gibt es Mausoleen so groß und imposant wie kleine Paläste oder Kathedralen. Leider ist aber gerade geschlossen, schauen wir morgen vielleicht noch einmal vorbei.
Jetzt geht es erstmal wieder auf die Landstraße durch nette Landschaften nach Noto, wo wir erst einmal ziemlichen enttäuscht sind. Der Ort ist wirklich alles andere als schön, aber das antike Noto, das seit einigen Jahren Welterbe ist, das ist eine einzige Pracht.
1693 von einem Erdbeben fast gänzlich zerstört, wurde es in weißem Sanstein und durch und durch barockem Stil wieder aufgebaut. Danach haben Jahrhunderte der Vernachlässigung die historische Substanz massiv geschädigt. Erst mit der Anerkennung als UNESCO -Welterbe wurde wieder alles restauriert und in Stand gesetzt. 
Wir kommen im Hotel Flora, direkt neben dem mächtigen, repräsentativen Stadttor, unter und nehmen uns Zeit für ein schönes Essen im "Il Liberty" und einen Abendbummel mit Atmosphäre..




Beim Frühstück entscheiden wir, auf weitere Barockstädte mit Kulturerbestatus zu verzichten und lieber  noch die Negropolen von Pantalica zu besichtigen. Die Landstraße führt uns über Ferla, wieder so ein antikes Barockstädtchen, an dem der Zahn der Zeit aber schon ordentlich genagt hat.
Die "Necropoli di Pantalica" sind in den steilen Felsen hinein gehauene Höhlen, die in der Zeit zwischen 1300 und 900 v.Ch. entstanden. Später, in unruhigen und gefährlichen Zeiten, fanden die Menschen dort zum Wohnen Unterschlupf. 5000 gibt es davon.


Also, die ganzen dunkeln Punkte auf dem Foto sind Höhlen. 
Als wir uns wieder auf den Weg machen, ist es früher Nachmittag - wohl wieder nicht der rechte Zeitpunkt für eine Stadtbesichtigung in Catania. 
Überall in Italien sind sämtliche Läden bis 17:00 Uhr geschlossen und das Leben kommt komplett zum Erliegen. Dann muss Catania, die schwarze Stadt - weil mit Lavabasalt gebaut - wohl ohne unseren Besuch auskommen.









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