Von weitem sehen wir bereits den riesigen Berg, die neue Festung.
Dann müssen wir uns auf den Hafen konzentrieren - Bilder kann man ja später machen. Er gibt ein relativ großes Hafenbecken - eigentlich sollten hier 2015 Schwimmstege mit Strom und Wasser ausgelegt werden - hat aber wohl nicht geklappt. An der Kaimauer liegen einige Boote längsseits und wir wollen es gleichtun....aber es gibt keine Poller, keine Ringe, nichts, woran man festmachen kann, jedenfalls nichts, was frei oder erreichbar wäre. Käme noch die Variante Päckchen in Betracht, aber das deutsche Boot ist nicht besetzt, der Wiener hat demonstrativ sein Beiboot an der Seite festgemacht und starrt krampfhaft auf irgendwas...bloß kein Kontakt. Dann eben nicht. Wir verlassen den Hafen und steuern die 3 sm entfernt liegende Gouvia-Marina an. Von dort können wir ja mit dem Taxi oder dem Bus in die Stadt.
Außerdem können wir dort auch mal nachfragen, wie das alles genau funktioniert und ob das ganze bürokratische Manöver überhaupt noch erforderlich ist. Wir haben nämlich von dem Niederländer gehört, dass er ganz ohne griechische Legitimationspapiere unterwegs ist und man wohl auch keine mehr braucht.
Im Hafenbüro erfahren wir, dass wir am nächsten Tag direkt nebenan bei den Harbour-Authorities alles erledigen können. Na prima. Dann erzählt uns der Taxifahrer, dass es 20 € kostet, in die Stadt zu kommen. Auf der Suche nach der Bushaltestelle kommen wir an einem Technikladen vorbei. Hier gibt es auch Batterien. Wir müssen nämlich 2 neue Verbraucherbatterien haben, unsere - eigentlich noch gar nicht so ganz alten - halten die Spannung nicht mehr und das ist natürlich ganz schlecht beim Ankern.
550 € später versichert uns der nette und kompetente junge Mann, dass er uns am nächsten Morgen anrufen wird, sobald er die Batterien hat und dann einen Einbautermin verabredet....Service und Abtransport der alten inclusive...das lassen wir uns extra bestätigen.
Am nächsten Morgen ist Uli gerade bei der Hafenbehörde, als das Telefon läutet. Er könnte mir jetzt die Batterien bringen, sagt eine Männerstimme, die würde er dann auf den Steg stellen. Die alten könnte ich ja schon mal ausbauen und auch auf dem Steg bereit stellen. NEIN, das war anders verabredet.
Später ruft der junge Verkäufer nochmal an und erklärt, das sei sein Fehler gewesen, nun hätte er aber erst mittags einen Techniker.
Ok, dann bleibt Uli an Bord und ich fahre in die Stadt, um mich um das Internet zu kümmern. Ich frage den Taxifahrer, ob er weiß, wo Cosmote ist. Das ist ein griechischer Anbieter, der am flächendeckendsten auch kleine Inseln und Buchten abdeckt. Jawohl, das weiß er und dann fährt er mich da hin. 20 € später lässt er mich vor einem Laden raus und sagt, dort genau sei das...und tschüss. Ist es aber nicht, hier kann man Telefone kaufen, aber keine SIMcard für's Intenet. Böse Falle, jetzt stehe ich hier, weiß erstmal nicht, wo ich bin. Alle Bezeichnungen sind in griechischer Schrift. Ich frage mich durch und komme zum Stadtheater. Das kann ich lesen und auch in dem Stadtplan wiederfinden, den ich mitgenommen habe. Schließlich finde ich auch Cosmote...prima, glaube ich jedenfalls. Die nette Beraterin sieht mal nach, ob sie noch so ein Gerät hat und die passende Karte. Hat sie, möchte aber meinen Ausweis sehen. Der befindet sich natürlich an Bord.Ok, dann würde sie mir alles zurück legen und von 17:00 bis 19:00 hätten sie wieder geöffnet.
Zum Glück habe ich schon erspäht, wo die Bushaltestelle ist...und wie der Zielort heißt, wo ich hin muss, hatte ich mir schon gestern gemerkt. Der Bus steht schon da, schnell noch eine Fahrkarte am Kiosk kaufen ...ach nee, besser drei, ich muss ja noch einmal hier hin ...und schon geht es los.
An Bord gibt es noch einen erfrischenden kalten Kaffee und als dann die Batterie-Techniker kommen, mache ich mich wieder auf den Weg.
Ich habe noch reichlich Zeit, mir alle Sehenswürdigkeiten der Stadt anzusehen, finde auch den Markt, wo ich Thunfisch und Bohnen ergattern kann.
Endlich ist es 17 Uhr und ich betrete Cosmote. Meine Beraterin ist nicht da, eine andere erklärt mir, SIMkarten gebe es gerade nicht. Mein Hinweis auf das für mich zurückgelegte WiFi - Modul hilft auch nicht,erfahre aber von der ansonsten wenig kooperativen Dame immerhin, dass ihre Kollegin um 18:00 ihren Dienst antritt. Also heißt es warten.
Es gibt keinen Stuhl in dem Raum, ich kauere mich in eine Ecke und warte. Nach einer Weile kommt die Dame dann doch und bietet mir einen Sessel im hinteren Bereich an. Dann höre ich, wie sie den nächsten Kunden angiftet. Der spricht griechisch und kann sich wenigstens etwas wehren, aber erreichen tut er auch nichts. Oh je, ob das gut ausgeht?
Dann kommt meine Verkäuferin...und plötzlich geht doch alles. Registrieren, einstellen, anmelden...sie erklärt mir alles, ist aber genauso wie bei TIMs in Italien. Um zwanzig vor 7 erwische ich den Bus.
Uli hat uns für den Abend mit anderen deutschen Seglern zum Essen verabredet und es wird mit Uwe und Ulrike ein netter, langer Abend.
Am nächsten Tag entscheiden wir uns für den Ormiskos Valtou, oder auch Igoumenitsa Creek, eine völlig von bewaldeten Hügeln umschlossene Bucht. Hinter einem schmalen Wall liegt eine Lagune, wo es sogar Pelikane und Braunsichler geben soll. Da muss ich doch mal schauen, aber ich komme nicht an Land. Mehrere große, böse bellende Hunde stürzen auf mich zu und ein Mann, der aus einer ramponierten Wellblechhütte tritt, bedeutet mir, dass ich zügig wieder verschwinden soll. Lieber wieder an Bord. Es ist erstaunlich still in der Bucht, das ist ein besonderes Erlebnis, was wir auf Othioni auch schon sehr genossen hatten. Springende Fische umgeben uns Tag und Nacht. Die bewaldeten Hügel erstrahlen im Abendsonnenlicht...Natur pur.
Wir bleiben noch einen Tag, dann wollen wir nach Paxos.
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