Wie gesagt, wir sind entschlossen und wir nehmen die Variente zwei.
Eigentlich wollten wir Mittwoch ganz früh starten, aber nachdem das Boot geschrubbt ist, Gemüse. Kräuter, Fisch eingekauft sind, die Wetterberichte auf dem neuesten Stand und alle Formalalitäten abgearbeitet sind, können wir eigentlich starten....und das machen wir dann auch. Dienstag um 11:15 Uhr geht es los.
Wind NO ... na prima, da wollen wir ja hin. So genießen wir erstmal den wunderbaren Segelwind - hatten wir ja schon lange nicht - und segeln mehr als 20 sm zum Glück nur ein bisschen neben der Spur. Plötzlich kommt Uli vom Navigationsplatz und meint:" Wenn wir so weiter segeln, dann kommen wir nach Kefallonia"...ist doch auch gut, wir haben ja noch genügend Zeit, die paar Inseln dann nach Norden zu segeln. Das ist eine schöne Stimmung, weil wir uns plötzlich so frei fühlen: wir müssen nicht zu einem ganz bestimmten Datum an einem ganz bestimmten Ort sein...ok, das müssen wir schon, aber wir haben einfach Zeit !!!
Dann dreht mal wieder der Wind, dann ist er weg und wir müssen motoren. Als ich abends um 11 die Wache übernehme, haben wir gerade mal so einen schönen Halbwindkurs mit 4,2 - 4,8 kn. Ich denke, dass ich das mag, und Uli wird es auch gefallen, weil er dann gut schlafen kann. Leider dauert das nur 2 Stunden, dann muss wieder der Motor her.
Als ich morgens um kurz vor 3 die Wache übergebe, hat der Wind wieder gedreht: jetzt 16 kn mit einem Windwinkel von 60 Grad. Wir setzen Segel, und dann geht so richtig die Post ab, mit 8 kn rauschen wird durch das Ionische Meer. ....und ich habe es einfach verschlafen, war halt Uli's Wache.
Ja, ich will jetzt auch nicht langweilig werden, aber dann war es echt langweilig, jedenfalls seglerisch. Dann hatte sich den Wind nämlich erstmal so richtig verabschiedet und wird mussten den Rest motoren. Rest ist gut: noch ca. 100 sm....das sind so etwa 17 Stunden. Ha..ha..
Aber auch egal, erstmal wunderbar frühstücken, dann Bücher lesen, noch mal ein bisschen schlafen...was das Herz begehrt.
Irgendwie sind wir rasend schnell, bereits um 19:15 Uhr legen wir in Leuca an. Das Abendessen habe ich schon vorbereitet, es gibt noch einmal diese wunderbaren Sardinen, gefüllt mit Pinienkernen, Rosinen, Persilie ...das mussten wir noch einmal haben, dazu grünen Spargel aus ...na... Little Havanna (Riposto)
Wir sind ganz erstaunt, dass wir so schnell sind: 32 Stunden für 200 sm...aber wir sind auch froh, dass wir da sind. Uli sagt mir, dass er diese Nachttörns nicht mehr so gerne mag, auch wenn dieser eigentlich wirklich richtig super war.
Und dann diese Stadt, nach Riposto hatten wir uns ausgemalt, wie es noch gruseliger gehen könnte, wenn wir ans Ende der Welt - also ans äußerste Ende Italiens kämen. Und dann diese Stadt: wir sehen prunkvolle Häuser, laufen über eine nett angelegte Strandprommenade, wir staunen, das hätten wir nicht erwartet... und das beste ist, dass wir das morgen alles in Ruhe mal erkunden können.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen