Porto Puddu ist ein Ankerplatz hinter einer flachen Insel. Auf dem Weg passieren wir Strände mit vielen Surfern, Kitern und Jollenseglern. Auf 13 m fällt unser Anker. Aber wir hatten schon gelesen, dass man viel Geduld braucht, .weil der Ankergrund schlecht ist. So ist es dann auch: wir benötigen drei Anläufe, bis der Anker endlich sitzt. Aber der Anker muss halten! Es bläst so heftig, dass weder an Schwimmen, noch an Rudern zu denken ist.
Erst abends lässt der Wind etwas nach und ich kann noch eine Runde um das Inselchen drehen.
Dann machen wir es uns gemütlich im Cockpit und genießen den Sonnenuntergang.
Am nächsten Morgen geht es wieder mit ordentlichem Wind los. Wir wollen noch ein klein wenig weiter westlich, den Fjord Porto Pozzo anschauen. Da können wir uns einfach mit dem Vorsegel hinziehen lassen. Der gesamte tiefe und schmale Einschnitt ist bewaldet, alles sieht sehr schön aus. Da könnte nochmal ein lohnendes Ziel sein.
Als wir die Nase wieder aus dem Fjord heraus strecken, müssen wir auf die Kreuz, um den Golfo di Arzachena anzusteuern. 22 kn Wind, es läuft super. Nenya marschiert wie entfesselt am Wind. Einen Mitstreiter haben wir schon versegelt. Da sehen wir bunte Flecken im Wasser. Als wir vorbei segeln, können wir einen gekenterten Hobie-Kat erkennen und einen Surfer. Irgendjemand schwimmt.
Keiner gibt Anzeichen, dass Hilfe benötigt wird.
Aber hier stimmt etwas nicht. Wir bergen die Segel und fahren umgehend an die Stelle zurück. Der Surfer hat bereits das Segel wieder aus dem Wasser und startet in Richtung Festland. Aber der Kat liegt noch auf der Seite und einer schwimmt.
Zuerst der Schwimmer, den man zum Glück an seiner roten Weste ganz gut erkennen kann. Er ist erschöpft und ein bisschen panisch, .als wir ihn an Bord nehmen. Schließlich berichtet er, dass noch jemand an Bord geblieben ist. Sie seien drei mal gekentert und dann hätten sie es nicht geschafft, den Kat noch einmal aufzurichten.
An dem gekenterten Katamaran ist noch ein junger Mann. Gemeinsam versuchen wir, das Boot wieder aufzurichten. Derweilen wird der Schwimmer mit Wasser und Süßem aufgepäppelt.
Zum Glück treiben wir auf 43 m Wassertiefe, sodass wir uns keine Sorgen um unsere eigene Sicherheit machen müssen.
Schließlich kommt ein Motorbötchen angeprescht. Der Surfer hatte offensichtlich bei "Windy Point", der Surf- und Segelstation Hilfe organisiert.
Gemeinsam gelingt es dann auch, den Kat wieder aufzurichten, wir übergeben unseren "Findling" ans Motorboot und machen uns wieder auf den Weg, nicht ohne noch mit viel Lob und Dank bedacht worden zu sein.
Na, ist ja nochmal gut gegangen.
Jetzt liegen wir ganz tief im Golfo di Arzachena auf 2.8 m vor Anker.
Unentwegt bringt die Funke Sturmwarnung. Da werden Uli und ich jetzt erstmal schnell in die nahe Marina rudern und die Wetterberichte aktualisieren...und dann sehen wir weiter.
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