Der Wind ist viel zu schwach für die Welle, die noch vom Vortag steht. Aber es ist herrlich, die Welle ist hoch, aber lang, Wir gehen unter Motor und genießen, den Schwell hinauf und hinab zu gleiten.
Mit 30 Windknoten am Vortag hätte diese Welle gefaucht und gespuckt, aber jetzt ist das alles wunderbar, nur segeln wird leider nicht gehen.
Wir müssen ein großes Riff umrunden und sehen dann auch, wo es hin geht.
Eine große Reihe Katamarane baut sich vor unserem Wegepunkt auf. Rechts davon muss der Ankerplatz sein. Komisch, da liegen lauter Wracks hoch und fast trocken. Ein Boot vor Anker, aber auch komisch, mit dem Heck zum Wind, muss eine lange Heckleine ausgebracht haben.
Da gehen wir doch lieber an den Schwimmsteg.
Wir befinden uns in einer Bucht, umgeben von sattgrünen Wäldern, die sich die Hügel emporziehen,
dahinter hohe, schroffe Berge, darüber unentwegt Flugzeuge. Der Regionalflughafen von Figari ist nicht weit.
Es gibt hier niemanden, den man anfunken kann, keinen Marinero, der einem den Liegeplatz zuweist; also entscheiden wir selber, wo wir liegen wollen.
Es gibt hier keine Infrastruktur, natürlich Wasser und Strom am Liegeplatz, aber außer einem Müllcontainer und einer ungepflegten Toilette und Dusche einfach nichts. Dafür kostet das mal schnuckelige 61€ ....ist doch auch mal was.
Jetzt muss ich mir das mal anschauen mit diesem Abwrackplatz mitten in dieser wunderschönen Natur.
Wir können uns darauf einfach keinen Reim machen, was soll das?? Auf meiner Ruderrunde habe ich mindestens 12 von diesen irgendwann abgelegten Booten gesehen. Ich verstehe einfach nicht, dass man das einfach alles so liegen lässt und dann auch noch meint, der Liegeplatz am Steg sei 61 € wert. Ich glaube, hier müssen wir noch hinsichtlich der französischen Mentalität dazulernen.
Auch interessant: Der Hafenmeister sagte als Erstes, dass er kein englisch könne. An der französischen Atllantikküste war das anders - weltoffener irgendwie.
Wir sind auch die einzigen ausländischen Gastsegler hier, während sich wenige Meilen südlich auf Sardinien die internationale Seglergemeinde tummelt. Wieso?
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