Wir wollen also nach Limeni und hoffen, dass der angekündigte Westwind nicht kommt. Aber es ist kein Wind und das ist für uns o.k., wir müssen sowieso für Batteriestrom sorgen. Diese Maniküste, auf die wir zusteuern, ist gebirgig und karg, ganz anders als bisher - sehr bizarr, wunderschön.
Jedes Dorf der Mani hat mindestens einen Wohnturm, eine Zufluchtstätte für unsichere Zeiten. Je größer der Turm, desto reicher der Clan. Zwischenzeitlich haben die Athener dieses Gebiet für sich wieder entdeckt und bauen alle Türme aus und auch die Gebäude, die neu erstellt werden, entsprechen ganz detailverliebt diesem Stil. So sehen wir das dann auch in Limeni.
Wir ankern zwischen zwei Fischerbooten und fühlen uns noch nicht so gut. Die Boote sind vorn und hinten angebunden und wir könnten schwojen...aber wir haben ja auch noch einen Heckanker. Den bringen wir aus und schon ist alles prima.
Da gibt es so ein nettes Restaurant zwischen zwei Manitürmen, dort wollen wir heute essen gehen. Teloneio heißt das und die Karte ist vielversprechend. Man muss nämlich wissen, dass hier sonst alle Karten gleich sind.
Begeistert nehmen wir Platz, gucken auf unsere Nenya...
...und bekommen das beste Essen, was wir in Griechenland bisher hatten.
Wir sind ganz beseelt...können die Griechen doch kochen oder war das vielleicht gar kein Grieche?
Der Tischnachbar möchte von uns fotografiert werden und revanchiert sich.
Am nächsten Morgen wollen wir noch einen Abstecher in die Bucht von Diros machen, wo es riesige Tropfsteinhöhlen gibt. Der Heckanker war wirklich ein Wonne, denn morgens steht ein lästiger Schwell in der Bucht und vor Bug- und Heckanker nicken wir ein bisschen, der Katamaran neben uns rollt, das ist viel unangenehmer. Nun ist der Heckanker schnell eingeholt. Aber dann kommt die böse Überraschung. Unser Buganker hat sich unter einer massiven Mooringkette verhakt...das ist jetzt aber mal wirklich blöd. Uli taucht, es sind hier 9 Meter, bei der Vorstellung wird mir schon ganz übel. Er muss eine Holeleine unter der Kette her kriegen, sodass wir die Kette so hoch bekommen, dass der Anker frei geht...ächzen, stöhnen, prusten... Anderthalb Stunden später sind wir frei. Uli ist wirklich ein Held.
Nun kann es losgehen zu den Höhlen. Die sind wirklich groß und sehr beeindruckend. Der Bootsführer steuert den Kahn mit einem überdimensionalen Kochlöffen, stößt mal hier und mal dort und bugsiert uns durch Kathedralen und enge Passagen, wo wir den Kopf einziehen müssen. Und das macht er so gut, dass wir nirgends anstoßen, auch wenn es manchmal nur fünf Zentimeter sind.
Auch ein tolles Erlebnis.
Jetzt geht es also den Manischen Finger nach Süden und plötzlich kommt auch Wind...wunderbar. Wir lassen uns einfach nur vom Vorsegel ziehen und erleben am Südzipfel Ak. Tainaro den Wind, von dem uns schon viele erzählt haben.
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