Sonntag, 4. September 2016

Der Wind im Ionischen Meer

Es ist jeden Tag das Gleiche, sehr zuverlässig gibt es morgens und bis weit über Mittag keinen Wind. Dann sind die Berge derartig erhitzt, dass nachmittags bis in den Abend hinein thermische Winde z.T. mit erheblichen Windstärken von den Bergen heulen. Dieser Wind soll angeblich von NW kommen, das kann aber auch ganz anders sein, je nachdem, wo zwischen den hohen Bergen auch regelrechte Düsen entstehen.
Nun könnte man ja sagen: dann orientieren wir unseren Rythmus am Wind und segeln nachmittags. Leider geht das aber auch nicht wirklich, dann kommt man in den Häfen und Buchten an, wenn schon alles voll belegt ist. Außerdem kann man bei starken Böen das Boot nur sehr schlecht rückwärts in enge Nischen bugsieren. So hat halt jedes Revier seine Besonderheiten. 
Wir finden jedenfalls in Ithakas größtem Hafen Vathi ein wunderbares Plätzchen rückwärts am Stadtkai und genehmigen uns erstmal ein kühles Blondes im Schatten.


Dabei können wir schon mal die Karte für's Abendessen studieren.
Am nächsten Tag muss es wieder in einer Bucht vor Anker gehen, damit wir jederzeit ins Wasser können. Wir wählen die Agios Andreas aus. Ein Boot liegt hier, als wir ankommen. Dann kommt zwar noch ein zweites, aber noch bevor die Abendwinde uns ständig im Kreise drehen, sind wir allein.
Ja wirklich, eine ganze wunderschön bewaldete Bucht ganz für uns allein...ein besonderer Genuss.




Aber ganz allein sind wir dann auch wieder nicht. Morgens in der jungfräulichen Stille, wenn die leise Brise noch etwas kühler ist, beginnt das Leben hier. Einige Kormorane gehen auf Fischfang und breiten später ihre gewaltigen Flügel in der Sonne aus. Schwarze und weiße Ziegen ziehen durchs unwegsame  Gelände. Dann sind alle weg.
Später verschwinden auch die glitzernden Fischschwärme, die sich immer ganz nah am Boot aufgehalten haben.
Dann geht es jetzt wieder los...neue Ziele erforschen.



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