Donnerstag, 29. September 2016

Der Kanal von Korinth

Bereits mittags erreichen wir den Kanal von Korinth, der den Saronischen Golf mit dem Ionischen Meer verbindet. 
Wir funken mit dem Office und können sofort am Kai vor der Zahlstelle festmachen. Dann geht alles ganz schnell, die Brücke wird ins Wasser versenkt und wir schließen uns dem Konvoi von ca 12 Booten an.


Der Kanal ist nur 6,3 km lang, aber bis zu 90 Metern hoch. Mit einer Breite von 24  Metern ist er ja auch nicht wirklich breit. Je höher die Kalksandsteinwände links und rechts neben uns wachsen, desto beeindruckender ist das Bild. 




Früher mussten die Schiffe den ganzen Peloponnes umrunden oder wurden auf Schlitten über die Landzunge gezogen. Bereits in der Antike waren unter Kaiser Nero die ersten Kanalideen entstanden, aber erst 1881 begannen die Arbeiten und 1893 wurde dieses riesige Projekt trotz einiger Finanzierungsprobleme und 12 Konkursen fertiggestellt. 
Heute bleibt der Kanal jeden Dienstag für Wartungsarbeiten geschlossen. Das ist eine aufwändige Angelegenheit. Deshalb kostet die Passage für uns auch 165 € - immer inclusive 24% Mehrwertsteuer, die die Griechen zwischenzeitlich eingeführt haben. 
In Korinth liegen wir ziemlich doof auf Legerwall, und der Wind briest völlig unangekündigt und unangenehm auf bis in den späten Abend hinein...soll wohl nicht unsere Stadt werden. Aber immerhin finden wir einen wirklich guten Supermarkt und es gibt in mehreren Geschäften frischen Fisch. 


Dienstag, 27. September 2016

Die Heiligtümer des Äskulap

In dem hübschen Naturhafen von Epidauros, wo wir eine unruhige Nacht im Schwell verbracht haben nehmen wir ein Taxi, um die Heiligtümer des Gottes der Heilkunst - Asklepius oder auch Äskulap - zu besichtigen. 
Das Beeindruckendste ist sicherlich das riesige Amphietheater, das gut erhalten ist. Es wurde bereits 400 v.Chr. erbaut und fasst 12 000 Menschen. Da ist so ein Menschlein ganz schön klein.



Die Akustik in dieser riesigen Anlage soll hervorragend sein und wir haben Glück: einer der Reiseführer gibt ein kleines Ständchen. Wenn ich mir jetzt auch noch eine tolle Stimme vorstelle...


Im Ausgrabungsgelände gibt es noch die Überreste eines Hostels, in dem bis zu 160 Zimmer zur Verfügung  standen und natürlich der Tempel des Äskulap. Und hier ist er:


Er war Verfechter eines ganzheitlichen Behandlungsansatzes -  kultische Waschungen, Hypnosen, Bäderkuren und Entspannungspraktiken gehörten genauso zu seinen Behandlungsmethoden wie Operationen und Medikamente. Natürlich waren es auch Theater und Musik, die die Selbstheilungskräfte der Patienten anregen sollten. Dafür steht die berühmte Schlange , die sich um seinen Stab  windet. Die Schlange stößt die alte Haut ab und darunter hat sich wie ein Wunder bereits die neue, gesunde und unversehrte Haut entwickelt.
Jetzt müssen wir mal sehen, ob wir heute Nacht noch in Epidaurus bleiben oder uns eine andere, vielleicht etwas schwellgeschütztere Niesche suchen. Morgen jedenfalls steht der Kanal von Korinth an. 




Montag, 26. September 2016

Poros - hoch gelobt

Wenn man von Süden darauf  zukommt, erscheint es erst wenig spektakulär, dieses hochgelobte Poros. Wir finden einen prima Platz am Südkai. Das Festland ist nur einen wenig breiten und sehr flachen Sund entfernt.
Was hier so toll sein soll. Das sehen wir uns dann abends an. Der Kai zieht sich rund um die Stadt und überall kann angelegt werden.... jetzt ist hier jedes Fleckchen besetzt. Mehr Yachten gehen nicht, aber die Restaurants sind nicht so voll besetzt. Das zeigt uns, dass in diesem sehr touristisch geprägten Ort - relativ nah an Athen - in der Hochsaison noch sehr viel mehr los ist. 
Erst am nächsten Tag bei der Weiterfahrt sehen wir, wie zauberhaft und gut geschützt Poros hier liegt. Von Norden aus sieht man auf eine weiße Stadt, die sich den Berg hinauf zieht: sehr malerisch!
Davor liegt ein sehr geschützter Binnensee zwischen Festland und den Inseln, wo es überall nur sehr schmale Zufahrten gibt. Die Natur wirkt grün und teilweise waldig, überall gibt es perfekte Ankerplätze. 
Wirklich ein toller Archipel, vor allem, wenn man sich im Sommer vor dem gefürchteten Meltemi verkriechen muss.
Warum habe ich keine Bilder? Werde ich jetzt nachlässig?  😜😎

Sonntag, 25. September 2016

Griechische Küche international

Natürlich gehen wir abends erstmal in die tolle Sundownerbar. Dort setzen sich unsere schwedischen Bootsnachbarn zu uns und berichten, dass nur etwa 200 m weiter in Richtung westlichen Stadtteil eine Gaststätte im April ganz neu aufgemacht hätte. Die Küche sei hervorragend und das Haus und das Ambiente auch besonders ansprechend. 
Bevor wir uns also in den Yachtclub begeben, den wir heute Mittag schon mal ausgewählt haben, wollen wir uns diesen Tipp mal etwas genauer ansehen. 


Es ist ein altes Gebäude, das früher einen Bootsbau beherbergte - komisch, so weit oben am Berg - später war es ein Nachtclub und ab April 2016 wurde das "Techne" eröffnet.

Innen wurden die Natursteinwände belassen, die Küche kam offen in die Gaststube, das Mobiliar ein bisschen edel chic...


...und dann das Essen: zwar irgendwie griechisch, aber mit internationalem Pfiff und hoher Qualität. 


Die Babycalamares werden in einer pikanten Kräuter-Chllipanade ausgebacken und dazu wird eine süß-saure Sauce gereicht, die einen asiatischen touch hat. Serviert wird das Ganze in einem Abtropfsieb, ausgelegt mit einem beschichteten Papier, das wie ein Stück Zeitung aussieht. 
...und richtig lecker ist das.
Zur Hauptspeise essen wir Moussaka...auch wieder griechisch mit Pfiff.
Schön, das wir jetzt bereits zum dritten Mal großes Glück beim auswärts essen hatten. 
Hier haben sich zwei junge Leute - Koch und Gastronom- in London getroffen und sich als Griechen entschlossen, mit ihrer Erfahrung in der international geprägten Szene zu Hause zu reüssieren. Das scheint ihnen schon in der ersten Saison gelungen zu sein.Wir wünschen Ihnen jedenfalls weiterhin viel Erfolg.

Samstag, 24. September 2016

Zeit auf Hydra (Idhra)

Um nach Kheli  (Heli) zu gelangen, fährt man wie in einen Fjord - links und rechts zauberhafte Buchten und herrliche Villen. Hier haben sich reiche Leute ihre Feriendomizile gebaut. 
Porto Kheli ist wie ein großer Binnensee mit riesiger Reede. Die Bebauung ist nicht ansprechend, aber es ist der bisher beste Hafen für eine perfekte Versorgung, den wir bisher rund Peloponnes hatten.
Am nächsten Tag soll es nach Hydra gehen und weil es nicht weit ist denken wir, dass dort hin kreuzen werden. Aber die Welle ist stark und der Wind dreht ständig: so geht das nicht, wir entscheiden uns dann doch für den Motor. 
Hydra liegt in einer Bucht, die nach Norden von einer Kaimauer geschützt ist. Der Hafen ist klein, es ist voll. Aber wir ergattern die letzte Lücke - nicht breiter als 4 Meter, aber das passt, wir haben ja nur 3,55.


Es herrscht ein reges Treiben, unablässig kommen und gehen große und kleine Fährschiffe.


Der selbst ernannte Hafenmeister ist voll in Aktion:


Autos gibt es auf der Insel nicht. Alles, was hier gebraucht wird, muss mit dem Schiff hergebracht werden und wird dann auf Maultiere verladen und zum Zielort transportiert. Die Mulies können sogar Treppen steigen, immer zwei hintereinander gebunden gehören sie zum Stadtbild. 


Viele herrschaftliche Häuser in beeindruckendem Pflegezustand finden wir hier, schicke Leute und schicke Geschäfte. Hier ist es bis Athen nicht weit und die Fähren bringen unablässig Gäste. Das ist schon sehr anders als in den entlegenen Gegenden des Peloponnes, die wir bisher gesehen haben. 
Wir machen jedenfalls erstmal eine kleinen Spaziergang und entdecken die Hydranetta Bar, ein vorzüglicher Platz für den Sundowner.


Abends kommen noch einige Segler - die müssen wohl ins Päckchen - und so ist es dann auch. Man liegt hier vor eigenem Anker, den man im Hafenbecken ca 30 Meter vor der Lücke, in die man möchte, ausbringt. Dann werden die Heckleinen am Kai befestigt. Nun gibt es hier aber keine Lücke mehr. Also liegen die Boote in einer zweiten Reihe davor, auch vor eigenem Anker und festgemacht wird an den dahinter liegenden Booten...alle helfen mit, dann geht das schon.


Hier wird das dann morgen früh ein schönes Ankergebrassel geben...aber das tut es nicht, denn am nächsten Morgen pfeift der Wind weiße Schaumkronen vor der Hafenbucht entlang. Da geht keiner raus. 
Also haben wir einen wunderbaren Tag für Spaziergänge. Im Yachtclub auf der Klippe direkt vor dem Hafen könnten wir heute Abend essen gehen. Der Platz ist schön, die Karte sieht gut aus...

 





Donnerstag, 22. September 2016

Zurück zur Natur

Zum Abschied kommt die riesige Schildkröte noch einmal vorbei - die etwas kleinere Schwester war ja zur Begrüßung schon da. Dann geht es mit gemäßigtem Tempo und angemessenem Abstadt noch einmal an der Altstadt von Monemvasia vorbei...da müssen noch ein paar Fotos gemacht werden.


Nun haben wir uns als nächstes Ziel erstmal wieder einen Ankerplatz in der Natur ausgeguckt - Ormos Lazaretto auf der Insesl (Nisis) Spetsai. Als wir ankommen, ist schon unheimlich viel los: 2 riesige Motorboote liegen am Eingang der Bucht, dann noch 2 Segler, einer links, einer rechts an die Felsen gebunden und ein ziemlich großer Katamaran. 
Da zwängen wir uns doch erstmal mitten durch und finden ganz hinten noch ein prima Ankerplätzchen, wo wir frei schwojen können. 




Schön ist es hier, leuchtend grüne Pinienwälder um uns herum. Am Scheitel der Bucht gibt es einen Sandstrand mit einem Olivenhain....und ganz still, obwohl doch viele Leute hier sind. 
Da geht es auch schon los, die beiden Riesenyachten legen ab ...und tschüss!
Die jungen Leute auf dem Katamaran haben einen riesen Spaß, versuchen sich im Wasserski...aber es sind offenbar die ersten Versuche. Schließlich teilen wir Ihre Gaudi und bibbern mit, dass mal einer oder eine aus dem Wasser kommt und ein paar Meter besteht. 



Na, geht doch, aber ich glaube, der Dicke war von der Crew. Jedenfalls genießen wir diesen schönen Platz...


bis drüben im Wald der Generator angeschmissen wird...das ist nun wirklich kein schönes Geräusch. Leider ist man offenbar willens, uns die ganze Nacht damit zu beglücken. Als ich jedenfalls so gegn 11 nach der abendlichen Turneinlage, ins Bett gehe, brummt das Ding noch immer.
Morgens ist wieder Ruhe, wie herrlich, aber nur bis 9...schade, dass man eine so herrliche Bucht mit einer Dauerbeschallung vom Typ Baustelle so beeinträchtigt.






Dienstag, 20. September 2016

Monemvasia - ein Traum auf dem Felsklotz

Wir starten früh um 7 - noch immer mit viel Wind. Das Kap Maleas hat sich in eine mächtige Wolke gehüllt.


Der Wind pfeift mit 28kn von achtern, das sind bei 6 kn Geschwindigkeit ca 22kn scheinbarer Wind. Auch die Welle ist beachtlich...hier möchten wir gerade nicht in umgekehrter Richtung unterwegs sein.  Nach dem Kap sollte eine zügige, entspannte Segeltour möglich sein. Aber das klappt leider nicht: der Wind kommt ständig aus anderen Richtungen und mit unterschiedlichen Stärken. 
Monemvasia soll ein wunderschönes Städtchen sein. Wir sehen schon von weitem die vielen sich am Felsen hinaufziehenden Natursteinhäuser,sie scheinen liebevoll restauriert...wir sind sehr gespannt.
Gekrönt ist die Oberstadt mit der Kirche Hagia Sopfia, die zu osmanischen Zeiten als Moschee genutzt wurde. 



Links daneben liegt malerisch ein kleines Kreuzfahrtschiff vor Anker....und noch weiter links sieht man schon die weißen Häuser der neuen Stadt. Dazwischen liegt der Hafen. 
Dort ist es schon voll, wir finden aber einen Platz vor eigenem Anker mit dem Heck zur Aussenmole. Der Wind bläst kräftig von hinten...alles bestens. Die im Hafenhandbuch angekündigten Karettschildkröten drehen ihre Runde durch den Hafen.
Wir machen einen ersten Orientierungsgang, müssen uns dann sputen, weil eine riesige schwarze Wolke im Anmarsch ist. Die bringt gewaltige Böen jetzt schräg von vorne, und unser holländischer Nachbar, dessen Anker nicht hält, legt sich erstmal an unsere Bordwand. Oh je, unser Anker hält auch nicht... Abfendern, Anker nachholen, schieben, drücken, zusätzliche Leinen...später stellt sich heraus, dass unser Anker einen Stein mitgenommen hat. Der liegt also in der Flunke und verhindert, dass diese sich ordentlich eingraben kann. Wir entschließen uns, das Ankermanöver noch einmal zu fahren. 
Dann sind wir beruhigt und können einen Abendspaziergang in dIe Altstadt machen, wo wir sehr gut essen...oh, das war nun schon das zweite tolle Essen in Griechenland. 
Am nächsten Tag zieht es uns noch einmal hinüber auf die Insel. Die Altstadt wollen wir noch etwas genauer ansehen und auch in die Oberstadt krakseln, die ganz oben auf dem Berg liegt und von der nur die Hagia Sophia vollständig restauriert ist. 


Auf dem Wg genießen wir die Eindrücke und Ausblicke.





Hier waren wir gestern Abend essen: Kanoni




Zum Schluss noch der Blick von der Antiken Oberstadt auf die zum Teil restaurierte Altstadt. Das ist schon ein besonderer Platz hier. 





Montag, 19. September 2016

Und das bläst...

Dieser Mittelfinger ist die Halbinsel der Manier...ganz speziell, sehr karg und diese besondere Bebauung, alles in Naturstein. Viele von diesen Türmen der manischen Clans sind wunderbar restauriert und die Hotels, Pensionen, Restaurants und auch die Feriensiedlungen werden genau abgestimmt in diesem Stil neu errichtet. 
Wir liegen ganz geschützt in einer Bucht, die nur eine relativ kleine Einfahrt hat. Der Wind kommt in Böen immer wieder von 0 auf 20, manchmal mehr. Aber wir liegen fest, der Anker hält, der Schwojkreis ist ok. 


Eigentlich wollte ich mit diesem Bild das manische Dorf zeigen, aber es ist so perfekt in die Natur eingepasst, dass es kaum zu erkennen ist.  Suchbild also😳


Dies ist das kleine Dörfchen, in dessen Hafenbereich wir ankern mit einer weißen Kirche und blauem Dach oben in den Bergen. 
Die ganze Nacht bläst es weiter und auch morgens noch. Wir freuen uns, dann düsen wir vor dem Wind rüber auf die nächste Halbinsel: Elous
Dort soll es den schönsten Strand des gesamten Peloponnes geben. Aber der Wind ist recht stark und kommt von SW, also  genau in "unsere Bucht" hinein. Dann müssen wir wohl noch um die nächste Huk, damit wir etwas besser geschützt sind: Ormos Levki

Hier liegen wir quasi ohne Welle, aber weiterhin mit ordentlich Wind. Die Landzunge zu unserer eigentlich geplanten Bucht ist nicht breit und recht flach. Da können wir die Kite-Surfer auf der anderen Seite sehen. 

Morgen soll noch mehr Wind kommen, da wollen wir möglichst früh um das gefürchtete Südcap Akra Maleas, um nicht zu spät in Monemvasia zu sein. Leider ist dann für nachmittags Regen angekündigt. 


Samstag, 17. September 2016

So viel - so spannend

Ich komme schon gar nicht mehr hinterher...
Wir wollen also nach Limeni und hoffen, dass der angekündigte Westwind nicht kommt. Aber es ist kein Wind und das ist für uns o.k., wir müssen sowieso für Batteriestrom sorgen. Diese Maniküste, auf die wir zusteuern,  ist gebirgig und karg, ganz anders als bisher - sehr bizarr, wunderschön.


Jedes Dorf der Mani hat mindestens einen Wohnturm, eine Zufluchtstätte für unsichere Zeiten. Je größer der Turm, desto reicher der Clan. Zwischenzeitlich haben die Athener dieses Gebiet für sich wieder entdeckt und bauen alle Türme aus und auch die Gebäude, die neu erstellt werden, entsprechen ganz detailverliebt diesem Stil. So sehen wir das dann auch in Limeni. 


Wir ankern  zwischen zwei Fischerbooten und fühlen uns noch nicht so gut. Die Boote sind vorn und hinten angebunden und wir könnten schwojen...aber wir haben ja auch noch einen Heckanker. Den bringen wir aus und schon ist alles prima.
Da gibt es so ein nettes Restaurant zwischen zwei Manitürmen, dort wollen wir heute essen gehen. Teloneio heißt das und die Karte ist vielversprechend. Man muss nämlich wissen, dass hier sonst alle Karten gleich sind. 

Begeistert nehmen wir Platz, gucken auf unsere Nenya...


...und bekommen das beste Essen, was wir in Griechenland bisher hatten. 



Wir sind ganz beseelt...können die Griechen doch kochen oder war das vielleicht gar kein Grieche?
Der Tischnachbar möchte von uns fotografiert werden und revanchiert sich.


Sehen doch ganz zufrieden aus, diese beiden. Und dann wartet schon das "Schwappchen" und bringt uns zurück an Bord.


Am nächsten Morgen wollen wir noch einen Abstecher in die Bucht von Diros machen, wo es riesige Tropfsteinhöhlen gibt. Der Heckanker war wirklich ein Wonne, denn morgens steht ein lästiger Schwell in der Bucht und vor Bug- und Heckanker nicken wir ein bisschen, der Katamaran neben uns rollt, das ist viel unangenehmer. Nun ist der Heckanker schnell eingeholt. Aber dann kommt die böse Überraschung. Unser Buganker hat sich unter einer massiven Mooringkette verhakt...das ist jetzt aber mal wirklich blöd. Uli taucht, es sind hier 9 Meter, bei der Vorstellung wird mir schon ganz übel. Er muss eine Holeleine unter der Kette her kriegen, sodass wir die Kette so hoch bekommen, dass der Anker frei geht...ächzen, stöhnen, prusten... Anderthalb Stunden später sind wir frei. Uli ist wirklich ein Held. 
Nun kann es losgehen zu den Höhlen. Die sind wirklich groß und sehr beeindruckend. Der Bootsführer steuert den Kahn mit einem überdimensionalen Kochlöffen, stößt mal hier und mal dort und bugsiert uns durch Kathedralen und enge Passagen, wo wir den Kopf einziehen müssen. Und das macht er so gut, dass wir nirgends anstoßen, auch wenn es manchmal nur fünf Zentimeter sind. 
Auch ein tolles Erlebnis. 
Jetzt geht es also den Manischen Finger nach Süden und plötzlich kommt auch Wind...wunderbar. Wir lassen uns einfach nur vom Vorsegel ziehen und erleben am Südzipfel Ak. Tainaro den Wind, von dem uns schon viele erzählt haben. 


Mit 20 - 24 Windknoten düsen wir nach Porto Kagio, einer geräumigen Naturbucht, lauter Berge um uns herum, fast nicht bewachsen und überall die typischen manischen Wohntürme. 












Freitag, 16. September 2016

Methoni

Die Ankerbucht von Methoni ist geprägt von einer riesigen venezianischen Festung und -etwas vorgelagert- einem türkischen Turm. 


Bereits 400 v.Chr. wurde begonnen, diese Festung zu errichten, dann haben noch die Römer ein bisschen daran herumgebastelt, bis schließlich die Venezianer zur Zeit der Kreuzzüge im 11. und 12. Jahrhundert die heutige Anlage als Rastplatz für die Kreuzfahrer anlegten. 
Wahrscheinlich ist deshalb die Festungsanlage auch so riesig: das ganze Dorf wurde darin untergebracht. 



Das Gelände erstreckt sich über die gesamte Landzunge.

1500 kamen schließlich die Türken, brachten alle Männer um, versklavten die Frauen und bauten den "Bourtzi", den türkischen Turm mit gewissem Abstand vor die Festung auf die Landspitze. 



Nun müssen wir aber mal ein bisschen Gas geben, wir wollen los. Auf dem Weg nach Limeni begegnet uns ein Gruppe Delfine...die erste im Mittelmeer. Aber das ist ja auch klar, je weniger Fische es gibt, desto seltener werden auch die Delfine (die uns im Atlantik jeden Tag begleitet haben)
Also, wie geht es jetzt weiter? Die Bucht von Limeni ist nach Westen total offen und einer der Wetterberichte sagt 10 - 17 kn Wind aus Westen an. Da wir aber ganz entgegen der Vorhersage im Augenblick immernoch gar keinen Wind haben, gehen wir das Risiko ein. 





Donnerstag, 15. September 2016

Lieber Kommentator

Vor zwei Tagen hast Du uns einen Kommentar geschrieben: Methoni ist auch sehr schön. Erstmal vielen Dank für den Tipp, aber ich muss Dir widersprechen: Methoni ist nicht auch sehr schön, Methoni ist wunderschön, ein wirkliches Highlight!!!
Wir starten also morgens in Kiparissia, haben keinen Wind, aber Schwell. Schade, schon wieder motoren!? Aber dann kommt er, der Wind...wir können segeln, die ganze Strecke segeln, 6 Stunden bis Methoni. Das hatten wir schon lange nicht. Wir segeln raumschots oder vor dem Wind, die weiß gischtenden Wellenkämme sausen unter uns durch. Und dann sehen wir auch schon das riesige venezianische Castell mit dem davor liegenden türkischen Turm. Wir können das jetzt nicht fotografieren, müssen uns auf den Wind und den Tiefenmesser konzentrieren. Am Ankerplatz bläst es immer noch mit 20 kn, aber der Anker sitzt.
Wir müssen mal das Beiboot wieder aufpusten, das hat ordentlich Luft verloren - aber wir haben es ja auch schon länger nicht gebraucht.
Dann geht es los, diesen wunderschönen Platz zu erkunden. 




Die Burg ist bereits geschlossen, also müssen wir eben morgen früh unbedingt nochmal rüber...dann wird für ein paar Fotos auch die Sonne besser stehen. 



Mittwoch, 14. September 2016

Und auch das noch...

Im Ionischen Meer erlebt man eigentlich keinen Sonnenuntergang. Irgendwann am späten Nachmittag verschwindet die Sonne hinter irgendeinem hohen Berg...und man ist ja auch gar nicht böse darüber, schließlich hat man den ganzen Tag reichlich Sonne genossen. 
Hier, auf der westlichen Seite des Peloponnes liegt der Sonnenuntergang im offenen Meer...man kann ihn wieder sehen.