An diesem sonnigen Samstagmorgen liegt Milos 20 sm ziemlich genau südlich, der Wind weht aus West und das ist auch gut so. Wir können herrlich halben Wind segeln - bei dem hier typischen Nordwind hätten wir den Windvon achtern gehabt und dafür hätte wieder die Windstärke nicht gereicht.
Also genießen wir, dass alles prima passt und finden es auch ganz ok, dass wir schließlich wegen des einschlafenden Windes die letzten 5 sm noch motoren müssen. Die Batterien haben es verdient, zumal wir ja heute ankern werden.
Der Hauptort von Milos ist Adamas, der liegt an der riesigen Kraterbucht. Wir stecken ab auf den kleinen Fischerort Pollonia im Nordosten, genau an der Durchfahrt zur Nisos Kimonos. Wir folgen damit einer Empfehlung der Neuen Westfälischen vom 6.8.2016....und tatsächlich, die Bucht ist zauberhaft - na gut, es ist auch schönes Wetter und unter blauem Himmel und Sonnenschein kann auch das Meer seine herrlichsten Farben entwickeln. Im Norden und im Süden ist die Bucht von Klippen eingefasst, auf der jeweils eine Kirche steht. Von den Tavernen am Hafen ist eine besonders gut gefüllt. Das ist Gialos, auch eine Empfehlung der NW; wir folgen ihr und werden nicht enttäuscht - wirklich super !!
Sonntags wollen wir mit Westwind (14 - 20 Windknoten sind angesagt) nach Osten zur der Insel Folegandros, deren kahle Feslen spektakulär sein sollen und die in Blumen und Bäumen bunt und üppig erscheinende Chora dramatisch in den Klippen hängt.
Dann ereilt uns aber ein Wind - Welleneffekt, den ich unbedingt noch kurz erklären muss. Wind von hinten empfindet man immer sehr viel weniger stark, weil sich der wahre Wind und der Fahrtwind etwas aufheben. Hat man also bei einer Geschwindigkeit von 6 kn einen wahren Wind von 20 kn, dann fühlt man 14 kn und das ist sehr angenehm. Muss man aber gegen die 20 kn an, dann kommt der Fahrtwind noch hinzu und es sind wahrgenommen 26 kn, die keineswegs Spaß machen.
Dazu kommt dann die Welle, die hier recht ausgeprägt ist und lange vorhält. Es kann deshalb sein, dass man noch mit einer Welle kämpft, die mit dem aktuellen Wind schon gar nicht mehr zusammen passt.
Und wie sieht das heute aus? Von den vorhergesagten 14 - 20 Windknoten haben wir maximal 14 kn aus West, unser Kurs geht nach Ost...ist also Wind von hinten. Wir nehmen davon also unter Berücksichtigung des Fahrtwindes weniger als 10 kn wahr. Dazu kommt eine ekelige Welle aus hunderten von Meilen offenem Gewässer....da ist dann natürlich nix mit Segeln. Da kann das bisschen Wind mit der Welle gar nicht fertig werden. Also müssen wir motoren und möglichst noch eine Kurs, der die Welle erträglich macht. Da kann es schon sein, dass man die Pläne, wo man hin wollte, noch einmal ändern muss.
Wo wir angekommen sind, erzähle ich morgen. 😜
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