Sonntag, 12. Juli 2015

Pyjamastart

Es ist Samstag, der 11. Juli, wir verlassen früh um 6.30 den Hafen Porto Cala Galera. Der Morgen ist noch jung, ganz frisch und klar und es ist wundervoll still. das geniessen wir heute und  haben es immer genossen.
Pyjamastarts waren früher häufig, als wir noch mit kleinen Kindern unterwegs waren. Immer wenn längere Strecken vor uns lagen, wurde nur schnell Kaffee gekocht (heute ist es Tee). Unterwegs gab es dann die fertig geschmierten Butterstullen- ins Cockpit gereicht- während die Kinder noch schliefen. Heute schlafen keine Kinder mehr an Bord, aber es werdenstatt Butterstullen Baguettes  gereicht und es gibt auch noch Obst, Yoghurt und Saft....aber der Zauber des frühen Morgens wie eh und je.

Die Wetterberichte waren wieder alle unterschiedlich, einschließlich dem des Hafenmeisters. Bis jetzt - 9.35 Uhr sind sie alle falsch: es ist so wenig Wind, dass wir mal wieder motoren müssen. Aber wir beklagen uns nicht, hatten in den letzten Tagen oft herrlichen Segelwind. 
Kurs ist auf auf Elba abgesetzt, wir wollen in einer der Buchten an der Südküste ankern. Damit ist unser Abstecher ans italienische Festland schon beendet. Die erste Bucht: Cala Baratti war super, schönste Natur zwischen den Industriestädten Livorno und Piombino. Dann der Badestopp hinter dem beeindruckenden Felsen mit dem Forte Rocchetta und schließlich Giglio, was aber kein Festland ist, sondern eine der südlichsten zugänglichen Inseln im Ligurischen Meer (Toscana)
Giglio war so ein Abstecher in eine vergangene Zeit. Dass es keine Moorings gibt und man vor eigenem Anker im Hafen liegt, hatte ich ja schon beschrieben. Die Wege zu Strom und Wasser sind weit. Die einzige Zapfstelle auf dem Kai ist auch gewöhnungsbedürftig.




Nach Giglio wollten wir direkt gegenüber ans Festland. Dort liegt im Süden einer kugelrunden Halbinsel Porto Ercole. Rund um den Hafen trutzen auf den Hügeln gleich mehrere alte Befestigungsanlagen. Der Ort schmiegt sich in bunten Farben rund um den Hafen an die Hügel. Ein schöner Platz, finden wir.
Aber wir bekommen keinen Platz. Es gibt nur wenige Stege, die alle belegt sind. Ansonsten ist der Hafen zugepflastert mit Mooringfeldern, die aber den Einheimischen vorbehalten sind. 



Boot an Boot liegen die dort, ohne Landzugang. An kleinen Bojen sind die Moorings angebracht, ein Gewusel von Leinen und Tauwerk, für Bug und Heck und jeweils Backbord und Steuerbord. Und wie. kommen die dann an Land? Na ja, sie werden wohl nicht schwimmen oder durch das seichte Wasser an Land wandern...sie lassen sich abholen...
Aber wir müssen ja weiter, schließlich brauchen wir einen Hafenplatz. Nur max. 1 sm weiter gibt es den nächsten Hafen: Porto Cala Galera. 700 Liegeplätze in schöner Natur, aber ohne Anschluss an irgendeinen Ort. Ganz viele Werften und Ausrüster gibt es hier und jede Menge Stellplätze...

Da ist auch sehr einleuchtend, wir sind hier nur ca. 60 km von Rom entfernt, da ist der Hafenbedarf einfach groß. 
Abends radeln wir rüber nach Ercole und lassen uns mal zur Abwechslung eine Pizza schmecken. 

45 sm sind es bis Elba, um 13:30 Uhr fällt der Anker in der Calla Morcone, einer schöne, grünen Bucht mit interessanten Felsen zum Schwimmen und Schnorcheln. Der Ankergrund ist felsig und bewachsen, kein guter Halt. Deshalb gehen wir zum Übernachten noch ein Stückchen weiter in die nordwestliche Ecke des recht großen Golfo Stella. Da liegen wir bestens auf gut haltendem Sandgrund (wovon sich der Skipper wie immer schnorchelnd überzeugt hat).

Nun wird es nur noch eine Station auf Elba geben, bevor wir uns auf den "Rückweg" nach Korsika machen. Gerne wollen wir noch in der so zauberhaft beschriebenen südwestlichsten Bucht, dem Golfo de Fetovaia ankern, falls der nicht wegen Überfüllung geschlossen ist.




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