Freitag, 3. Juli 2015

Capraia

Im Ligurischen Meer, vor der Toskanischen Küste gibt es 7 Inseln. Die größte und bekannteste ist Elba,  die, die traurige Berühmtheit erlangt hat, ist Gilglio, wo 2011 die Costa Concordia auf einem Felsen strandete. 
Nur wenige Seemeilen nordwestlich von Elba liegt die Isola Capraia. Der Wind hat unsere Entscheidung bedingt, dort hin zu segeln. Eigentlich versprechen wir uns nicht viel davon, ein großer Haufen Steine, der bis 1987 als Gefängnisinsel diente. 
Aber bereits bei der Anfahrt sind wir ganz begeistert. 



Zuerst liegen der Ort und der Hafen aus unserer Perspektive in den Felsen eingebettet wie in einer großen Muschelschale, dann zeichnet sich mehr und mehr der etwas erhöht liegende Ort ab: Leuchtturm, die unvermeidliche Zitadelle und ein Rundturm, der abends hübsch in der Sonne erstrahlt.


Unten, auf Meereshöhe ist eine kleine Badeanstalt mit einem Café in die Felsen gebaut. Abends gibt es ein paar Stunden zum Sundowner Lifemusik...aber ganz sachte, nur ein Musiker, der zur Gitarre singt. 
Natürlich haben wir uns einen tollen Ankerplatz ganz hinten in der Nische ergattert, wir liegen dort toll, aber leider nicht lange. Abends kommt ein Boot von der Wasserschutzpolizei und scheucht alle Ankerlieger hinaus auf's Meer. Jetzt ankern wir auf 17 m Tiefe, da reicht die Ankerkette mit ihren 50 m gerade so aus.
Aber wir liegen gut, wir wollen auch gerne noch einen Tag länger bleiben. 
Am nächsten Morgen erkunden wir das Hafenviertel und das Dorf auf dem Hügel.


Es ist hier alles sehr hübsch, sehr gepflegt...von wegen Gefängnisinsel. Die meisten Häuser sind gut in Schuss, andere werden gerade restauriert. 
Da unten liegt unser Bötchen...malerisch


Aus der Perspektive vom Turm können wir aber bereits sehen, dass das Boot fürchterlich rollt. 
Wir beschließen, nicht in den Hafen zu gehen, sondern das ungewöhnliche Mooringsystem auszuprobieren, das wir noch nirgends anders gesehen haben. 


Auf dem Foto kann man ganz gut erkennen, dass da 20 Tonnen in einer Reihe ausgelegt sind, die Schiffe liegen davor und dahinter, also Platz für 40 Boote. Die Tonne sieht so aus:


Sie ist das Trägerobjekt für die Leinen, 3 Leinen vorn, 3 hinten. Wir liegen jetzt hinter der Bojenreihe, mit dem Bug zur Boje. Die mittlere, weiße Mooring ist für den Bug, die schwarze und die rote sind für das Heck, Backbord und Steuerbord. Die Moorings sind an einer riesigen Kette befestigt, die auf dem Grund mit ordentlichen Betonblöcken gesichert ist.
Das ist eine gute Möglichkeit, das Liegeplatzangebot zu verbessern. Die Nachfrage muss enorm sein. Heute beginnen in Italien die Ferien, morgen ist der Hafen komplett ausgebucht. Aber wir fragen gleich mal, ob wir vielleicht noch einen Tag an der Mooring bleiben können.






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