...und ich glaube es nicht: eine Wiese, ja wirklich auf einem sanften Hügel sehe ich grün, aber keinen Wald, keine Macchie, sondern eine Wiese, soweit ich das auf die Entfernung erkennen kann.
Da merke ich erst, dass wir nun seit ca 10 Wochen nur hohe Berge, Felsen, Steine gesehen haben. So eindrucksvoll diese Landschaften auch alle waren, ist es doch erstaunlich, wie sehr man sich an einer völlig unspektakulären Wiese auf einem kleinen Hügel freuen kann.
Dies ist auch ein guter Platz zum Rudern...und vielleicht müssen wir auch nochmal verlegen. Uli meint, dass wir ein bisschen weit vom Strand entfernt liegen und damit hat er auch Recht.
Aber jetzt gehe ich erstmal schwimmen....und rudern natürlich.
Beim Näherkommen entpuppt sich meine Wiese als antike Grabungsstätte, deshalb laufen hier auch die Leute in Gruppen entlang, als sei es ein Wanderpfad.
Es ist wieder so eine Überraschung, eine wunderschöne, große Bucht...alles sanft, alles grün, und wir haben viel Platz, liegen nicht eng an eng, Boot an Boot.
Die Abendsonne lässt den Pinienwald goldig erstrahlen.
...und meine Wiese, vielleicht muss ich da heute Abend noch einmal hin rudern und an Land gehen, um genauer zu sehen, ob es da was zu sehen gibt.
In Windfinder, einem unserer Wetterberichte, hieß es, dass der Wind heute Nacht auf Nord drehen wird und dazu eine ziemliche Stärke entwickelt. Also, wir sind darauf gefasst, dass wir hier zur Unzeit den Anker lichten müssen...andererseits sagt der Deutsche Seewetterdienst den Nordwind erst für morgen früh an. So ist das immer etwas schwierig, wenn die Herrschaften sich nicht einig sind. Aber wir werden es ja sehen.
Nach dem Abendessen wäscht Uli ab und gönnt mir noch eine Rudertour. Ich rudere auf dem goldenen Band, das die untergehende Sonne auf das Wasser wirft. Das ist so wunderbar, dass es mir fast egal ist, wo ich ankomme. Ich komme im Pinienhain an, ziehe das Beiboot an Land und gehe in den Wald: eine Segelschule, also keine Privatboote, die heute Nachmittag hier mit den Optis, den 470'ern und anderen Booten unterwegs waren.
Und gleich dahinter beginnt das Areal der Ausgrabungen aus dem 10. bis 6. Jahrhundert vor Christi. Gerade hier war wohl eine der größten und bedeutendsten Siedlungen dieser Zeit.
Ein wundervoller Tag und ein wundervoller Abend klingen aus.
...und dann haben wir auch noch Glück, dass die Nacht ruhig verläuft. Erst morgens um 6 wird der Schwell zunehmend unangenehm.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen