Donnerstag, 20. August 2015

Das Archipel von Maddalena

Vier Tage Cannigione reichen, man merkt ganz deutlich, dass alle jetzt hier weg wollen, neuen Zielen zustreben. Unser netter Nachbar muss am 23. in La Spezia sein, das sind immerhin mindestens 150 sm und es ist ihm heute noch zu windig. Schau'n wir mal, wie das mit dem Wind morgen wird.
Wir wollen jedenfalls los, haben uns per Internet ein Permit für eine Woche im Naturschutzgebiet Maddalena organisiert. Dort kann man nur die Hauptstadt ohne Permit anlaufen. 100 € später dürfen wir alle Buchten und Strände unser nennen. 
Auf der Isola Santo Stefano schauen wir kurz in die Cala di Villamaria - recht unruhig - aber wir wollten ja sowie nach Spargi in die Cala Corsara. Dort ist die Hölle los, viel zu viele Boote, grässlich unruhiges Wasser, nicht nur durch Wind und Schwell, sondern auch durch die vielen Motorboote, die ständig hindurch müssen. Hier können wir auf keinen Fall bleiben. Wir entscheiden uns, die Isola La Maddalena zu runden und an der Ostküste Schutz zu suchen. im Norden gibt es noch einen tiefen Einschnitt, die Stagno Torto, sieht gut aus, das probieren wir. In der Tat ist es sehr schön, bizarre Klippen prägen die Natur und außergewöhnliche Architektur begeistert uns. 


Es ist sehr windig, aber der Anker hat sich in Seegras eingegraben. Als wir spätnachmittags merken, dass wir vertreiben, stellt Konstantin tauchend fest, dass unser Anker eine Furche durchs Seegras gezogen hat. Wir starteneinen weiteren, nicht überzeugenden Ankerversuch und entscheiden dann, einen anderen Platz zu suchen. 
Es bläst zwischenzeitlich heftig, als wir um die Nordspitze Maddalenas motoren. Kaum um die Huk, sehen wir schon eine weitere Bucht, wo offenbar Boote ankern. Es ist Porto Massimo, ein traumschöner Naturhafen mit einer Feriensiedlung, die in den Berg hinein gebaut ist...


und einem Privathafen. Davor sind etliche Ankerbojen ausgebracht. Davon schnappen wir uns eine und sind ganz froh, denn bei dem Wind auf unsicherem Ankergrund zu liegen, wäre jetzt nicht so unser Ding. 
Wir hatten in Cannigione noch wunderbaren Thunfisch ergattert, und den genießen wir mit Bohnen und Backofenkartoffeln.


Da uns Poto Massimo super gefällt und der Wind weiterhin sehr stark und sehr böig bläst, bleiben wir noch einen Tag und erkunden die Umgebung. 



Die bildschöne Bucht wird gesäumt von rotem Granit...


Malerisch liegt ein edles Restaurant zwischen den Klippen. Wir beobachten, dass die Crews sich mit einem Motorboot von ihren Schiffen dorthin bringen lassen, um in gediegener Atmosphäre zu speisen.
Das verabreden die offenbar telefonisch, jedenfalls ist in den Mittags- und Abendstunden der Shuttle ständig unterwegs. 
Abends müssen Kosta und Uli noch einem Segler helfen, der es partout nicht fertig bringt, sein Boot an der Boje fest zu machen.(Es stellte sich heraus, dass er weder einen Beleg-noch einen Palstek kannte, er aber lernwillig und dankbar für die Nachhilfe war). Wunderbar, eine gute Tat für heute !!
Dann düsen die beiden noch schnell zum Hafenmeister, man hatte uns gesagt, dass man dort die Gebühr für die Boje begleichen kann. Wir wussten ja, dass Italien super teuer ist und wir haben auch schon einiges erlebt, aber 80 € für die Boje ist dann doch der Hit.  
Kosta und Freya trösten uns mit Ehrhardtschen Pfannkuchen und Pfirsichmaskarpone...




Köstlich !!!
Am nächsten Morgen wollen wir eigentlich nach Maddalena-Stadt, aber es gibt absolut keinen Platz für uns. Wir entschließen uns also im Hafen von Massimo noch Wasser zu bunkern und machen uns auf die Suche nach einer geeigneten Ankerbucht. 
Das erweist sich als äußerst schwierig: alles rappelvoll. In der riesigen Bucht Cala Portese finden wir noch ein Plätzchen zwischen ca. 100 anderen Booten. 
Es ist schon so: Juli und August sind nicht nur wahnsinnig teuer, sondern auch wahnsinnig voll. Nach unseren Beobachtungen ist der August noch schlimmer als der Juli. Wir planen deshalb das nächste Jahr bereits so, dass wir Juli und August mindestens 6 Wochen zuhause sind. Dadurch entgeht man auch der heißesten Zeit, die zudem oft sehr schwachwindig ist - was wir allerdings gerade in der letzten Woche nicht so erlebt haben. Durch den ständig starken Wind ist es nie zu heiß geworden. 










1 Kommentar:

  1. Constantin hat das Bild von den Pfannkuchen gesehen und will unbedingt sofort einen Flug buchen! ;-)

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