Eine letzte Ruderrunde...
Dann geht es auf die letzten 20 sm nach Korfu...leider müssen wir wieder motoren. Gut 1 sm vor der Gouvia Marina liegt noch so eine kleine bewaldete Insel. Dort lassen wir noch einmal den Anker fallen für eine kleine Badepause.
In der Marina erwartet uns eine Überraschung: der Marinero weist uns zunächst einen winzigen Platz zu, in den wir zentimetergenau hineinpassen. Aber es gibt keine Mooring. Nee, das glauben wir jetzt nicht. Mooringprobleme gab es in vielen Inselhäfen auf den Kykladen, auch im Ionischen Meer hatten wir Erlebnisse mit zerstörten Moorings, um die sich keiner kümmerte. Aber hier?
Schließlich stellt sich heraus, dass der Österreicher neben uns meint, er brauche unbedingt zwei. Wir klappern noch ein paar Liegeplätze ab...keine Mooring. Hier brauchen die offenbar alle zwei.
Endlich bekommen wir einen Platz ziemlich weit außen, das bedeutet zwar lange Wege, aber auch schöne Sicht und ein bisschen mehr Wind als auf den vorderen Stegen.
Am Donnerstag schaffen wir schon so viel an Putz- und Aufräumarbeiten, dass ich Uli überreden kann, noch einmal einen kleinen Ausflug nach Korfu-Stadt zu machen.
Wir nehmen den Bus und schlendern gemütlich durch diese durchaus ambivalente Altstadt. Die touristischen Bereiche sind schon recht schön instand gesetzt, aber gleich wenige Meter daneben gibt es schon noch erheblichen Handlungsbedarf. Offenbar ist auch das Müllproblem, das wir bereits aus dem letzten Jahr noch deftig in der Nase haben, noch nicht gelöst.
Wir widmen uns dem Café-Badebereich direkt unterhalb der alten Festung, gegenüber vom Yachthafen Mandraki: ein schöner Platz!
Als sich unsere Mägen knurrend melden, wandern wir ein bisschen weiter südlich in einen Stadtteil, in dem ich im letzten Jahr schon mit den Mädels essen war. Unter laubüberrankten engen Gassen haben die Gastronomen ihr Reich. Schon im letzten Jahr wollten wir ins La Cucina, konnten aber keinen Platz finden. Jetzt haben wir Glück.
Das La Cucina pflegt nicht die traditionell griechische Küche, sondern ist internationaler ausgerichtet, von hoher Qualität, aber auch hochpreisig.
Es gibt weiße Stofftischdecken und weiße Stoffservietten...wow ! Da fällt uns auf, dass wir eigentlich mal hätten dokumentieren müssen, was in Griechenland sonst Standard ist: eine karierte oder geblümte Tischdecke, darüber diagonal eine weitere, kleinere Decke, darüber eine Plastikfolie, darüber eine Papierdecke, die zack-zack-zack an allen vier Seiten mit einer Tischtuchklemme befestigt wird.
Wir freuen uns über das tolle Abschieddinner, bekommen noch ein kleines Ständchen von einer Musikerfamilie, die wirklich singen können...
..und schlendern schließlich ganz beseelt zum Bus. Die 40 oder 50 € für's Taxi kann man prima sparen, der öffentliche Personannahverkehr funktioniert hier wirklich super.
So, und dann war es das. Morgen früh geht der Flieger. Ende August sind wir wieder hier. Dann bleibt aber keine Zeit mehr für Griechenland, denn wir müssen hurtigen Schenkels an der gut 200 sm langen albanischen Küste vorbei und werden als ersten Hafen wohl Dubrovnik ansteuern.
Also bis dann!!