Donnerstag, 28. Mai 2015

Abenteuer Sardische Bergwelt

Jetzt haben wir ein Auto, einen nagelneuen schwarzen Polo; hatten wir gestern schon und sind auch gleich los ins Gebirge. Aber leider regnete es so stark,  dass der Genuss dieser imposanten Landschaft eingeschränkt war. 
Heute geht es also los in die "sonnige" Bergwelt. Fast fünf Stunden kurven wir Serpentine für Serpentine, müssen immer wieder anhalten, um den herrlichen Ausblick zu genießen: Bergdörfer, die wie an den Felsen geklebt sind, erstaunlich satt grüne Wälder, karstiges Gebirge.



Wir haben ein Ziel, das wir hinter den Gebirgszügen in den weiten Hochebenen finden werden: Barumini ist ein kleines Dorf mit einem von Künstlern gestalteten Hotel, das nur 4 Zimmer hat. In einem Anfall aus Übermut habe ich das "Superior-Zimmer" gemietet, 70 € inclusive Frühstück für zwei Personen.
Wir sind sehr gespannt und - wie gesagt - es dauert ja auch ein paar Stunden...dann stehen wir vor unserem Arthotel. Im Erdgeschoss ist eine Bar mit Spielhölle, ehrlich!! Der junge, schwarze Barkeeper mit den Rasterlocken telefoniert nach der Hoteldame, einer jungen Frau, die kurz darauf auch erscheint und uns ins Hotel führt. 
So etwas Abgefahrenes habe ich noch nie gesehen. Das ist unser Zimmer:




Das erste Bild zeigt unser Bett und beim zweiten habe ich in einen Spiegel fotografiert, in dem sich das Bett und die monumentale Deckenkonstruktion spiegeln.

1km von diesem Dorf soll es die größte bisher frei gelegte Nuraghe geben....und diesmal gibt es wirklich eine.


Der Steinhaufen, dort hinter dem Ginster ist es! ....und die Führung italienisch. Wir sind nicht sicher, ob sich das lohnen wird, aber wir lassen uns darauf ein.


Man kann wirklich noch eine Menge erkennen und der Führer erklärt wunderbar auf italienisch und englisch...super für mich, kann ich immer gleich kontrollieren, was ich schon auf italienisch verstehe. 
Es ist so faszinierend, was die Menschen vor 3600 Jahren schon vermochten. Dieser Wohnturm war 19 Meter hoch ( jetzt sind es noch 14) ursprünglich dienten die Türme Wohn- und Schutzzwecken. Etwa 8000 gibt es vermutlich auf der ganzen Insel, 30 allein in der Region Barumini. Wie bei mittelalterlichen Burgen gab es auch zuerst die dicke Festung (Turm), dann siedelten sich Menschen um diesem Schutzraum durch ergänzende Gebäude an - bei den Nuraghern alles Rundbauten. Danach musste diese Ansiedlung mit einer Mauer und Wehrtürmen gesichert werden...klassisch, aber 1600 Jahre vor Chr.
Die späteren Eroberer haben die Nuraghen jeweils für andere Zwecke genutzt. Zunächst für sakrale Zwecke.  Die Römer gar machten kommunale Grabstätten daraus. Auf diese Weise entdeckten die Archäologen, die 1951 begannen, die gesamte Anlage frei zu graben, Massengräber. Dann gerieten irgendwann die Nuraghen in Vergessenheit, aber die Plätze wurden benannt und die Namen weiter gegeben, sodass man heute weiss, an welchen Orten sie zu finden sind.







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