Heute erleben wir unseren ersten Mistral. Wir wussten das, als wir gestern hierher nach Villasimius segelten, denn wir hatten alle Wetterberichte topp zeitnah auf dem Bildschirm.
Als wir hier ankamen, waren wir erstmal begeistert von dem großen, guten Hafen inmitten wunder schöner Natur. Da sind wir auch gleich nachmittags schon los, einmal um die Lagune, die hier direkt gegenüber liegt.
Heute früh wollten wir doch auch mal das Dörfchen sehen, das Villasimius heißt und ca. 6 km entfernt im Inland liegt. Welche Überraschung, gar kein kleines Dörfchen, sondern ein Städtchen mit viel touristischer Infrastruktur. Überall deutschsprachige Menschen: Deutsche, Schweizer, Österreicher...
und wir hatten von diesem Ort noch nie etwas gehört.
Einen super Lederladen haben wir gefunden, wo alles per Hand vom Chef selbst angefertigt wird: Uli bekommt jetzt aus dem Leder, das er selbst ausgewählt hat, einen Gürtel.
Darauf mussten wir noch einen Kaffee trinken, haben unsere Räder standesgemäß geparkt.
Heute Abend, wir sollen eigentlich den Gürtel abholen, hat uns nun doch der Mistrall erreicht. Es faucht und pustet, und plötzlich ist wieder alles ganz still...bis der Wind ganz weit entfernt wieder Atem holt...wir hören es schon und dann geht es wieder los- mit Böen von 30 kn. (Für die Nichtsegler: Das sind acht Windstärken, also Sturm). Ist schon ganz toll, das mal zu erleben. Aber ins Dörfchen, mit dem Fahrrad...oh, nö!
Lieber was Nettes zum Abendessen: gefüllte Zucchiniblüten gibt es heute. Käse und Anchovis habe ich da hineingestopft und dann das Ganze in Bierteig ausgebacken. Also ganz ehrlich, so sicher war ich meiner Sache da gar nicht. Also lieber noch ein paar Pfannkuchen mit einplanen, damit kann ich den Skipper wieder milde stimmen, wenn das mit den Zucchiniblüten nun ganz daneben geht. Ist es aber nicht und so futtern wir nun munter vor uns hin, während draußen bei blauem Himmel noch immer der Mistral tobt.
Den Gürtel holen wir morgen.