Samstag, 5. September 2015

Zweite Chance für Bonifacio

Bonifacio war eigentlich von unserer Liste gestrichen. Nachdem wir bei unserem Besuch im Juni extrem unfreundliche und arrogante Franzosen erlebt hatten, waren wir der Meinung, dass wir da nicht wieder hin müssen. Wir waren zwar von der Unfreundlichkeit dieser Menschen nicht persönlich betroffen, aber es hat uns doch betroffen gemacht und irgendwie den gesamten Aufenthalt überschattet. Dann sieht man in dem "maroden Charme" plötzlich nur noch Rott. 
Bei bedecktem Wetter machen wir uns auf den Weg, können schließlich die letzten 12 sm auch noch prima segeln: Bonifacio bekommt eine zweite Chance.
Als wir durch die schmale Felseneinfahrt in den schlauchartigen Hafen steuern, scheint die Sonne, lässt alles in warmem Licht erstrahlen. Die Marineros sind sofort zur Stelle und ausgesprochen freundlich.
In der Oberstadt herrscht ein fröhliches Treiben, viele Menschen sind unterwegs... auch ganz viele Deutsche. Nach den Tönen zu urteilen, sind offenbar in Süddeutschland noch Ferien. Es sind auch sehr viel mehr Geschäfte geöffnet als im Juni. Hier kann man mal richtig nett flanieren, die Ausstellung des Fotokünstlers Nicola Henry bewundern, die sich durch die  Unterstadt bis hinauf durch das gesamte Castell zieht. 
Abends im Cockpit sind wir jedenfalls sicher, dass Bonifacio seine zweite Chance verdient hat und dann sieht der Ort auch schon viel charmanter aus. 


Die Bonifacio-Altstadt klebt imposant und schwindelerregend auf den hohen weißen Klippen.



Eigentlich müsste es einen Wanderweg entlang der oberen Felsenkante  geben, vielleicht sogar bis zum Leuchtturm...
Am nächsten Morgen ist es grau, bedeckt...gute Zeit zum Wandern, leider dann nicht so schön für die Fotos.

Zwei Stunden sind wir unterwegs, der Weg dort oben über die Steilklippen ist wunderschön. Da haben wir uns zum Nachmittagskaffee ein schönes Stückchen selbst gemachten Pflaumenkuchen verdient.


Das  ist sehr lecker und wir geniessen es. Das Problem ist immer nur: so ein Kuchen ist viel zu viel, wie lange wollen wir daran essen? Abends habe ich  jedenfalls nicht wirklich Appetit, Uli bekommt Schnitzelchen in Parmesanpannade, Salat, Oliven ... 

Am ersten Tag hören wir schon von der Treppe des Königs Aragon, die er angeblich zur Eroberung der Festung in einer Nacht erschaffen hatte,....ha,ha, wenn dann jedenfalls hatte bauen lassen ... aber wie auch immer, wir werden uns das ansehen. Auch am zweiten Tag, als wir im Rahmen unserer nächtlichen Rundwanderung durch die Oberstadt eine Galerie besuchen, werden wir wieder auf diese mystheriöse Treppe aufmerksam  gemacht. 
Ach ja, die Galerie ist auch noch eine Notiz wert: hier dürfen alle paar Tage andere Künstler ausstellen. Jetzt sind hier Keramikkünstler und es ist ein Seepferdchen, das  uns begeistert, aus einem Stück Holz  und  weiß - grüner Keramik, die dieses Stück Holz zu einem Seepferdchen ergänzt - aber nicht in Seepferdchengrösse, sondern mannshoch...einfach schön!!!
Mal wieder sagt der Wetterbericht 2 Tage NW-Sturm an. Wir bleiben und wir bleiben gerne, es gibt in Bonifacio noch sooo viel zu sehen. 


Noch niemals habe ich einen so imposanten Friedhof gesehen. Jede Familie hat ihr eigenes Grabgebäude, so entsteht eine richtige Stadt mit Strassen, gesäumt von Reihenhaus-Gräbern.


Und da ist ja auch unsere Königstreppe. Zwar sind wir heute schon einige Treppen gelaufen, aber diese muss es jetzt auch noch sein...




...aber bereits auf den ersten Stufen merke ich, dass ich mir diesen Eintritt hätte sparen können. Da muss Uli wohl alleine gehen.












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