Der Hafen von Itea ist mehr als geräumig und prinzipiell gut ausgestattet. Es ist nur leider alles verwaist: der schicke Hafenmeisterturm unbesetzt, die Toiletten und Waschräume verschlossen, Strom und Wasser nicht angeschlossen. Genauso sieht es bei dem überdimensionalen Fähranlegern aus. Hier könnten zwei Kreuzfahrtschiffe locker anlegen, aber es gibt nicht einmal die kleinste Fähre. Hier sind ganz offensichtlich Pläne umgesetzt worden, die dann nicht aufgegangen sind.
Wir nehmen für 2 € den Überlandbus,der uns in das hoch im Gebirge liegende Delphi bringen soll. 2400 m hoch soll das liegen, den Göttern ganz nah...aber da stimmt was nicht, 1400 hielte ich schon eher für realistisch und das ist ja auch schon ambitioniert genug, mitten in die steilen Felsen eine Heilige Stätte zu errichten.
Oberhalb des Amphietheaters ergibt sich ein wunderbarer Blick, der auch die Größe der Anlage zeigt. Zentrum ist der Tempel zu Ehren Apollons, dem Gott des Orakelheiligtums, der auch Sitz des Orakels von Delphi war.
Über das gesamte Gelände findet sich eine Vielzahl von Schatzkammern, in denen Votivgaben aller und vor allem wertvoller Art gelagert wurden. Für die Schatzkammer der Athener konnte sehr viel altes Material identifiziert und für den Wiederaufbau verwendet werden.Die besonders weißen Marmorteile auf dem Bild sind die neu eingefügten Steine.
Aufgrund der unermesslichen Schätze war Delphi aber auch immer in Gefahr: Vier heilige Kriege, Barbarenüberfälle, Plünderungen...die Römer holten sich schließlich, was übrig geblieben war. Nachdem das Heiligtum zu verwaisen drohte, haben aber fast alle römischen Kaiser Delphi sehr gefördert.
Trotz des sich verbreitenden Christentums wurde erst 394 n.Chr. das letzte delphische Orakel gesprochen.
Weiter felsabwärts könnten wir noch den Rundtempel der Athena bewundern, aber wir müssen den Bus kriegen.
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