Mittwoch, 4. Oktober 2017

Das Ende der Reise

Aber es ist nicht nur das Ende der Segelsaison 2017, es ist auch das Ende unserer Atlantk- und Mittelmeerreise, die wir 2013 begonnen haben. 
Mit dieser 5 Saisons dauernden Reise haben wir uns einen großen gemeinsamen Wunsch erfüllt: mit unserer Nenya über den Atlantik ins Mittelmeer segeln und dieses dann von West nach Ost erkunden. 
Heute wissen wir, dass sich unsere Träume erfüllt haben: es war eine großartige Reise.
Es war eine Reise für Europa, wir haben viel über die Menschen und die einzelnen Länder gelernt, aber auch über die z.T. sehr unterschiedlichen Regionen. So wie in Deutschland Friesland und die Bayrische Alp extrem unterschiedlich sind, so haben wir das in den anderen Ländern eigentlich durchweg auch feststellen können. 
Die Staatsgrenzen erscheinen mitunter sehr willkürlich, es ist eigentlich ein Europa der Regionen. In einem starken gemeinsamen Europa die Eigenheiten und Besonderheiten der Regionen pflegen, das wäre eine ganz tolle Sache.
Wir werden unseren Blick jetzt verstärkt auch unseren Kleinkosmos lenken, unsere Familie, wo wir in wenigen Tagen das erste Enkelkind erwarten und in 4 Monaten das zweite.
Alles zu seiner Zeit: die Reise lag genau richtig, jetzt kommt ein neuer Lebensabschnitt, auf den wir uns sehr freuen. 
Die Reise aber wird uns bleiben, in Bildern und Erinnerungen, natürlich in diesem Block und irgendwie auch weil die vielen Erlebnisse und die Art und Weise, etwas gemeinsam zu unternehmen, uns als Individuen und Partner in besonderer Weise geprägt haben. 


Porto San Rocco - unser Winterlager

Porto San Rocco, keine drei sm von Triest entfernt, liegt eingebettet in eine hübsche Ferienanlage. Wir haben einen Liegeplatz in der hintersten Ecke und denken, dass wir dort sehr geschützt liegen werden, auch wenn die Bora hier im Winter oft sehr stark wütet.
Uli treibt es, gleich nach unserer Ankunft, die Segel herunter zu holen, zusammenzulegen, zu verpacken. Das wäre dann schon mal Schritt eins ins Winterlager und ein endgültiges Zeichen, dass unser Törn zu Ende ist. 
Das Wetter ist auch am nächsten Tag noch sehr schön, das ist gut für die vielen Arbeiten, die Uli noch außen am Schiff zu tun hat und natürlich auch für die Wäsche. Am nächsten Tag geht es innen ans Werk. 

Für den Abend hatten wir ein Restaurant in einem uralten Haus im Örtchen Muggia ausgewählt...


Leider hat das aber dienstags nicht geöffnet. Nun, dann trinken wir erstmal einen kleinen Aperitif im Bikers Café, das von außen so aussieht, als sei bald Weihnachten...


...und von innen über und über mit Fotos und Schildern der Route 66 behängt ist. Hier treffen sich die alten Herren und schwärmen von den alten Zeiten.


Der Kneiper empfiehlt uns ein Restaurant, das gute Fischgerichte machen soll. Es ist gähnend leer, aber das ist es in den anderen Gaststätten auch. 




Mit einem leckeren Essen verabschieden wir uns aus der Saison 2017.





Knotenkünstler

In Triest warten wir lange,  bis der Marinero uns winkt, in den Hafen zu kommen. Ewigkeiten hat er gebraucht, einem Boot, das längsseits an den Schwimmsteg ging, beim Anlegen zu helfen. Aber dann rennt er los, weist uns einen Platz zu an einem Fingersteg, nimmt die Vorleinen, reißt sie rückwärts auf den Fingersteg und fängt eine wildes Gedrehe und Geknote an. Derweilen ist bei dem vielen Seitenwind unser Heck schon bedenklich verschwojt bis er endlich die Heckleinen annimmt. Er ist sehr aufgeregt: "Bora, Bora" 


Wir bedanken uns ganz herzlich und versichern, dass wir alles gut verzurren. Dann machen wir unsere eigenen Knoten...ein gutes Gefühl. 
Am nächsten Morgen verlassen etliche Hightechboote mit schwarzen und grauen Knistersegeln mit einem Affenzahn den Hafen. Uns scheint, dass das Rennen bereits in der Boxengasse beginnt. Dann wimmelt es wieder auf dem Wasser. 






Ok, ich gebe es zu, das letzte Foto ist das Reklameplakat von der Barcolana 😉