Dienstag, 23. September 2014

13 Grad und Regen


Seit Freitag sind wir wieder in Gütersloh. Bei 13 Grad und Regen fällt die Eingewöhnung nicht ganz leicht. 
Eine wunderbare Segelsaison ist für uns jetzt zu Ende. Es war das erste Jahr, in dem wir 4 Monate an Bord verbringen konnten. Wir haben viel erlebt: eine bunte Mischung aus Historie, Kultur und Natur. Das macht diese Art zu reisen sehr spannend. Immer wieder woanders anzukommen und zu schauen, was es zu erforschen gibt. Andalusien ist voll mit spannender Geschichte und den Monumenten und Kunstschätzen, die noch heute davon zeugen. Die Balearen hingegen überzeugen mit z.T. überwältigender Natur, vor allem an der Nordwestküste, entlang dem Tramontana-Gebirge.

Gerne erinnern wir uns an frohe Stunden mit Freunden und mit den Kindern oder auch mit ganz fremden Menschen an Bord, die uns die Geschichten ihrer Reisen erzählt haben.

Wir sind dankbar, dass wir das erleben durften. Und wenn wir nun wieder in unserem schönen Zuhause sind, dann genießen wir unsere lieben Freunde und das herbstliche Westfalenland und vor dem prasselnden Kamin schmieden wir die Pläne für das nächste Jahr.


Sonntag, 14. September 2014

Real Club Nautico De Palma

Als wir hier ankamen, war wieder dieser knubbelig volle Freitag und diesmal bekamen wir in der La Llonja Marina keinen Platz. Also mussten wir wohl den hoch edlen RCNP ansteuern. Das ist eine sehr große Marina mit mehr als 900 Liegeplätzen und sie ist in der Saison auch sehr teuer.
Nun haben die dort aber offensichtlich wieder Zwischensaison,  jedenfalls haben wir für den ersten Tag nur 42 € bezahlt und für weitere zwei Tage zusammen 77 €. Das war schon sehr überraschend. Leider funktioniert das Internet nicht - das war in der La Llonja immer super und der Weg in die Stadt ist weiter. Dafür gibt es aber einen Pool, was bei der Bruthitze, die hier herrscht, ein nicht zu verachtender Vorteil ist. 
Heute Abend kommen Fabian und Anni und für morgen haben wir mit den beiden Cabrera gebucht.
Dann geht der Sommer hier bald zu Ende, man kann schon deutlich die Herbstfärbung in den Platanen sehen.


 


Ankern oder segeln

Als wir in Soller die Nase aus dem Hafen streckten und feststellten, dass super Segelwind war, haben wir uns kurzerhand gegen die Calla Deya entschieden, die nur 3 sm von Soller entfernt ist. Die Chance auf einen tollen Segeltag wollten wir uns nicht entgehen lassen. 
Und so haben wir es sehr genossen, bis Andratx segeln zu können und in der nächsten Überraschungsbucht, der Calla Portals konnten wir dann zwei Tage bleiben



.....obwohl das erst gar nicht gut aussah. Bereits als wir um das Cap Figuera in die riesige Bucht von Palma eindrehten, bemerkten wir einen starken Schwell. In der Calla Portals haben wir uns entschieden, genau in Schwellrichtung den Heckanker auszubringen. Damit kann man verhindern, dass das Boot sich nach dem Wind ausrichtet. Wenn der Wind nämlich nicht aus der gleichen Richtung kommt wie der Schwell,  setzt unmittelbar ein sehr unangenehmes Rollen ein, sodass man kaum schlafen kann. 
Liegt der Bootskörper jedoch fest mit dem Bug zum Schwell, kann das Boot sich nur  hinauf und hinunter bewegen. 
Bingo!!! So hatten wir doch noch einen guten Ankerplatz und konnten die Bucht genießen.


Montag, 8. September 2014

Ankerbuchten

Nach Cala Ratjada, Colonia de Sant Pedro und Bon Aire wurde die Lust auf ankern immer größer. 
Also haben wir zunächst das Ankerfeld von Pollenca ins Visier genommen. Als uns aber nach einer ersten Besichtigung des Ortes klar geworden war, dass wir da abends nicht noch einmal hin mussten, haben wir uns sofort wieder auf den Weg gemacht. 
Nur wenige Meter weiter liegt auf einer Halbinsel eine beeindruckende historische Anlage "La Fortalesa". Da die gesamte Halbinsel militärisches Sperrgebiet und im übrigen ein wunderschöner Kiefernwald ist, denken wir, dass  der Palast vielleicht repräsentativen Zwecken von Politik oder Militär dient. Jedenfalls haben die abends ordentlich gefeiert. 




Nicht weit entfernt haben wir es am nächsten Tag noch einmal vor dem Hotel Formentor versucht. In der Bucht  kann man nicht ankern, aber es gibt Bojen, was aus Naturschutzgründen auch sehr sinnvoll sind. 
Wir hatten in der Yacht gelesen, dass die Bojen zwischenzeitlich kostenfrei sein sollen,  da es vor allem von den spanischen Seglern heftige Proteste wegen der als überzogen empfundenen Gebühren gegeben hatte.
Das können wir allerdings nicht bestätigen. Weiterhin sollten 29 € fällig werden. Da man auf der anderen Seite des kleinen Inselchens Formentor  frei ankern kann, sind wir die paar Meter rüber gewechselt und haben das Geld aufgespart für den Sundowner im Hotel Formentor.


Auf das Bojenfeld konnte wir schauen und feststellen, dass von den ca. 50 Bojen 8 belegt waren....alles Motorboote. Wir haben unseren Ankerplatz sehr genossen, man schaut auf ein bewaldetes Ufer mit wunderschönen Häusern....und dann hatten wir die Bucht auch noch ganz für uns allein, nachdem ein paar Tageslieger zurück in ihre Häfen gesteuert waren. 
Rund um Cap Formentor ging es dann die imposante Bergkulisse des Tramontana entlang bis in die von uns so sehr geliebte Bucht von Sa Calobra. Die wollten wir auf jeden Fall noch einmal genießen, denn da kommen wir sicherlich nicht mehr hin, wenn es im nächsten Jahr weiter geht.
Heute machen wir in Soller eine kleine Ankerpause...das sieht dann so aus:


Oder so:



Zwei super tolle Ankerplätze habe ich aber noch auf dem Plan, die Uli noch nicht kennt. Die haben wir auf dem Damentörn ausfindig gemacht.....Überraschung !!!




Kommunikation

Es gibt einen großen Unterschied zwischen dem Atlantik und dem Mittelmeer. An der Atlantikküste trafen sich in jedem Hafen Segler, die etwas zu erzählen hatten und etwas hören wollten. Es gab immer Gespräche, immer Interesse. 
Das ist im Mittelmeer anfangs auch noch ein bisschen so gewesen, weil da auch noch Menschen auf grösseren Reisen unterwegs waren. Als wir neulich mal Besuch von Edi und Gaby hatten, die unweit von uns ankerten, ist es uns noch einmal ganz bewusst geworden: es gibt hier diese Schiff-Schiff-Kommunikation nicht. Edi und Gaby waren 8 Jahre in der Türkei gewesen und jetzt auf dem Weg in die Karibik....die hatten etwas zu erzählen und die wollten etwas wissen - über die Küste, die jetzt vor ihnen liegt und die wir schon kennen. 
Hier sind sehr viele Chartercrews unterwegs, die kommen aus Palma und wollten nach Palma....
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Crews sowieso schon 6 - 8 Personen stark sind, da haben die sicherlich genug mit sich selbst zu tun.
Ein weiterer Unterschied: an der Atlantikküste gibt es nicht so viele tolle Ankerbuchten. Dazu komme ich dann bei der nächsten Post.

Mittwoch, 3. September 2014

Viel passiert

Wir sitzen im Yachtclub von Colonia de Sant Pedro und schauen auf den Hafen.


Wendet man den Blick nach links, sieht man dieses komplett neue und super ausgestattete Haus.


Unten sollen 3 hochwertige Läden rein und die obere Etage mit der Dachterrasse soll als Wohnung - 180 qm - verkauft werden. Dann geht es natürlich nicht anders, das muss man sich schließlich mal ansehen. Mann kann die Glasfront in der ersten Etage komplett zur Seite schieben, sitzt am Küchentresen und schaut über den Hafen, über die ganze Bucht von Alcudia mit einem herrlichen Blick auf die Bergkulisse bis hin zum Cap Formentor....ist doch toll.

Aber jetzt erstmal die wirklich wichtigen Dinge. CALA D'OR
Da waren wir ja stehen geblieben, als Uli mit dem überraschend guten Angebot für's Winterlager vom Hafenmeister kam. Da mussten wir ja wohl in uns gehen. Wie gesagt, einen sichereren Hafen als Cala d'Or gibt es nicht. Daran, ob es ein historisches Zentrum gibt und eine Kirche und all diese Aspekte, die wichtig sein können für eine Ortswahl, kann man aber die Auswahl eines Winterliegeplatzes für unser Boot nicht orientieren.Vielmehr kommt es darauf an, ob technischer Support vorhanden ist und eine Wäscherei oder Waschmaschinen und Trockner im Hafen, wie weit und wie gut sortiert der Supermarkt ist , wann Busse gehen und was das Taxi nach Palma kostet....alle diese Punkte mussten wir umgehend checken und siehe da: alles vorhanden, alles bestens. Wir haben schliesslich gleich zwei Tage dort verbracht, bis wir alles wussten, aber dann waren wir sehr zufrieden.

Komplett entspannt ging es dann nach Porto Colom, wo wir eigentlich Pizza essen wollten. Wir hatten nämlich beim letzten Besuch so eine süße Pizzeria mit hübschem Patio entdeckt. Aber- man glaubt es nicht : wegen Personalmangel(s) bis Dienstag geschlossen. Gut, dass unsere Bordküche auch etwas kann:-)

Um Cala Ratjada anzulaufen ,müsste man schon einigermaßen dämlich sein, wenn man dem Autor unseres Hafenhandbuches folgt, der aber auch kein einziges positives Wort für diesen Hafen findet. Das wollten wir nun aber wirklich wissen....und siehe da: ein ganz hübsches Örtchen, der Hafen gesäumt von netten Restaurants und Lädchen, die Kaianlage ganz neu, jedenfalls die Transitmole. Es gibt auch eine sehr hübsche Promenade und einen Wanderweg durch Pinienwälder zum Leuchtturm. 
Da kann man mal sehen, aber es war nicht das erste Mal, dass die oft subjektiv gefärbten Angaben im Hafenhandbuch einfach so nicht stimmten.

Allerdings hatten wir trotzdem keine gute Zeit in Cala Ratjada. Als ich mit meinem Rädchen - vollgepackt mit Obst, Gemüse und Getränken an Bord zurückkam- kroch Uli schon im Motorraum herum. Der Boiler war undicht geworden und ergoss sich gerade in die Bilge. Die Dichtung war an einer Stelle gerissen und natürlich war auch. nach stundenlanger Such- und Frageaktion nichts Vergleichbares zu finden. So haben wir also unterschiedliche alternative Dichtungsmethoden probiert....bis wir das Ding dicht hatten. Dann sprang aber immer die Sicherung heraus, wenn der Boiler angeschlossen werden sollte. Ich erspare uns nun allen, den Gesamtakt zu schildern. Deutsche Techniker, die wir zum Glück am nächsten Tag kurzfristig auftreiben konnten, mussten beide Teile austauschen, also die Heizstäbe und die Steuerung. Ärgerlich, dass die Boilerreparatur ja gerade erst in Palma durchgeführt worden war. Das war wohl nix gewesen.

Dann konnten wir aber gestern Nachmittag doch noch starten und einen sehr entspannten Abend in Colonia de Sant Pedro verbringen. Von dort aus haben wir heute auch schon eine Fahrradtour nach Bethlem gemacht, durch Weinberge, Mandel - Oliven - Feigenplantagen.