Dienstag, 29. August 2017

Odyssee

Morgens um 7 starten wir zu unserer Überführung nach Dubrovnik: 200 sm ziemlich genau nach Norden. Wenn alles gut läuft werden wir am nächsten Tag mittags unser Ziel erreichen.
Nach einer kurzen Briese rund um Errikousa haben wir erstmal keinen Wind. Wegen der blöden Welle - es hat die ganze Nacht geweht - steuern wir annähernd Kurs unter Motor. 
Um 11:15 sehen wir die dunklen Wellen mit den weißen Schaumkrönchen vor uns: Wind, wir können segeln...aber natürlich kommt der Wind ziemlich genau daher, wo wir hin wollen. Wir schauen, was wir anlegen können: 276 Grad. 
Das kann ja eine lange Kreuz werden und eine anstrengende gegen 16 - 19 Windknoten. 
Oder doch nicht... Mal schauen, wo in Italien wir rauskommen, wenn wir einfach dahin segeln, wo uns der Wind  hinschickt. Otranto, wir zögern nicht lange, erlauben uns einen bequemen Schrick in die Schoten (258 Grad) und laufen das nur 37 sm entfernte Otranto an. 
Wir bekommen den letzten Platz am Transferkai, duschen und machen uns auf, zu erkunden, wo wir hier sind. Inmitten mächtiger Burgmauern pulsiert das Leben auf Italienisch. 


Die mächtigen Gemäuer beherbergen eine ganze Stadt - ein bisschen wie Concarneau. Mittendrin eine Kathedrale aus der Normannenzeit - das ist mal locker 1000 Jahre her.


Das ist ja beeindruckend, was wir hier entdeckt haben. Normalerweise sind wir immer gut vorbereitet, wissen, was uns historisch und kulturell erwartet und welche Sehenswürdigkeiten es zu bewundern gibt. Das ist hier ausnahmsweise anders, hatten das Ziel ja nicht im Blick. Wir schlendern also durch die engen Gassen der Altstadt voller Geschäfte, Trattorias, Bars; viele Familien, schick gekleidete Menschen allen Alters, ganz viele schlanke, gut aussehende Menschen... so nah an Griechenland und doch eine ganz andere Welt. Vor allem die Küche:  Uli's Spaghetti vongole sind vorzüglich, ich habe Thunfisch in einer Pannade aus Nüssen - köstlich. 
Wir werden hier noch 2 Tage bleiben, denn es ist starker Nordwind angesagt und Dubrovnik liegt ziemlich genau im Norden.


Dann könnte es Donnerstag weiter gehen, entweder direkt dorthin oder vielleicht auch erstmal nach Brindisi, von dort sind es dann nur noch etwa 120 sm bis Dubrovnik. 
Aber erstmal genießen wir unsere Neuentdeckung: Otranto in Apulien.








Montag, 28. August 2017

Errikousa muss auch noch sein

Errikousa ist eine sehr kleine Insel nördlich von Korfu, vom Geo-Spezial-Reiseführer in den höchsten Tönen gelobt, das können wir uns nicht entgehen lassen...liegt ja auf dem Weg. 
Wir müssen motoren, ein passender Abschied aus dem Ionischen Meer, wo wir meistens viel zu wenig Wind hatten. 
Wir finden einen prima Ankerplatz, gehen noch grad schwimmen und dann wollen wir sie mal ansehen, diese zauberhafte Insel...


Nun ja, die hoch gelobte Windmühle gibt es wirklich. Ansonsten können wir die Begeisterung nicht recht teilen. Der alte Hafen wird gerade riesig ausgebaut: ein europäisches Förderprojekt. 
Da kann es dann auch passieren, dass so eine Ladung Eisenmatten auf dem alten Fischerboot landet - wollte vielleicht sowieso keiner mehr. Was diese Leute sonst noch alles nicht mehr wollen, liegt ja auch so herum.


Dann wünschen wir euch euren Frieden. 


Morgen geht es los nach Dubrovnik, circa 200 sm ziemlich nach Norden. 

Wieder an Bord

Wir starten mitten in der Nacht, die Kinder bringen uns zum Flughafen Hannover, der Flieger startet pünktlich, der Flieger landet pünktlich - überpünktlich. Es ist noch nicht 11, da sind wir schon an Bord und haben sogar auf dem Weg noch Brot gekauft.
An Bord herrscht Chaos: Eimer mit Getriebe - und Kupplungsteilen, dreckige Lappen, Werkzeug. Ok, dann wissen wir ja, dass die Mechaniker noch nicht fertig sind. 



Dann kommt der Mechaniker,  grüßt freundlich und quetscht sich in den Motorraum. Ich gehe dann mal, es gibt eine Menge einzukaufen. 
Als alles an Bord und gut verstaut ist, ist auch die Reparatur beendet - 16:40 Uhr funktioniert unser Getriebe  wieder einwandfrei, 17:00 haben wir bei Volvo die Rechnung bezahlt 😰😅, 17:30 verlassen wir den Hafen...19:00 Uhr machen wir am Kopfende des Steges der Agni-Taverne fest. 
Nun aber erstmal ins Wasser !! 


Am Strand füllen sich die drei Tavernen, ständig kommen neue Wassertaxen mit hübsch aufgebrezelten Urlaubern, die sich hier auf ein schönes Essen freuen. Wir sind sehr gespannt, aber wir sind so gut drauf, was soll heute noch passieren. Wir haben heute unseren letzten Törn mit der Nenya im Mittelmeer eröffnet.. das ist uns sehr bewusst. Nach 5 Saisons werden wir die Reise in Triest beenden und die Nenya ins Winterlager bringen. Im  nächsten Frühjahr kommt sie dann mit einem Spezieltransporter czurück in die Ostsee...so ist der Plan. 
Nun aber erstmal unser griechisches Abschiedsessen, es wird genial: sehr schöner Platz, sehr netter Service, sehr leckeres Essen.